Betrifft: „Blanke Brüste im Kölner Dom“, Titelseite, 27. Dezember
Das Weihnachtsfest lockte Proteste hervor: Im Kölner Dom protestierte eine Frau zu Recht gegen die Unterdrückung der Frauen durch die katholische Kirche, und die Kirchen protestierten gegen Kriege und mahnten zum Frieden. Kirchenvertreter riefen unter anderem zu Abrüstung und der Einstellung von Rüstungsproduktion und -export auf.
Das ist alles sehr richtig und berechtigt, doch sind die Friedensappelle der Kirchen unglaubwürdig, so lange sie die Bundeswehr, also eine Organisation, die Menschen zum Töten von Menschen ausbildet und einsetzt, durch die Militärseelsorge unterstützen und damit die Militarisierung der deutschen Außenpolitik absegnen, was der Gewaltfreiheit Jesu widerspricht.
Glaubwürdig wären die Friedensappelle, wenn die Kirchen die Militärseelsorgeverträge kündigten und den Soldaten Seelsorge durch ortsansässige Pastoren und Pfarrer anböten.
Joachim Fischer
Bremen
Dumm, unnötig und selbstverliebt. Deutschland ist ein aufgeklärtes Land, es besteht Trennung zwischen Religion und Staat. Daher ist die Aussage „Monopol der Katholischen Kirche“ Unsinn. Welchem Katholiken die starren Strukturen in der Katholischen Kirche nicht zusagen, kann sich auf Gemeindeebene engagieren oder austreten. Auch in Bezug auf Kritik am Staat, die Femen in anderen Ländern übt, ist eine bekleidete intelligente Opposition sinnvoller als halbnackt für Ärger zu sorgen. Ärgerlich ist auch der Kommentar von Frau Schneider-Schelling: „Die Gemeinde blieb unversehrt zurück.“ Muss die Gemeinde dankbar sein oder etwa froh, dass „nur“ eine Halbnackte auf den Altar gesprungen ist?
Dass sich diesmal keine Frau in die Luft gesprengt hat? Das ist zynisch und rücksichtslos.
Die Feierlichkeit und Andacht waren mit Sicherheit massiv gestört, und dem ein oder anderen wurde das Fest gründlich verdorben.
Cora Koltes
Rastede
Via: nwzonline.de
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