Kiew (RPO). Box-Weltmeister Witali Klitschko (40) hofft bei der Fußball-Europameisterschaft in seinem Heimatland auf ein ukrainisches "Sommermärchen". "Die Weltmeisterschaft 2006 hat Deutschland verändert. Ich bin sicher, dass die Europameisterschaft 2012 die Ukraine verändert", sagte der Oppositionspolitiker in einem am Freitag veröffentlichten Interview mit der Agentur Interfax.
Ob die Euphorie überspringe, hänge aber von den Ukrainern selbst ab. Die Vorbereitung auf die EM wird vom Fall der in der Haft erkrankten Ex-Regierungschefin Julia Timoschenko überschattet.
Klitschko zeigte sich davon überzeugt, dass das Turnier in der Ex-Sowjetrepublik ein Erfolg werde und dazu beitrage, das Image der Ukraine zu verbessern. Seine Heimat sei ein gastfreundliches europäisches Land, das keine Fremdenfeindlichkeit kenne, sagte er.
Einen Boykott durch europäische Politiker wegen der international umstrittenen Verurteilung Timoschenkos zu sieben Jahren Haft wegen angeblichen Amtsmissbrauchs lehnt Klitschko ab. "Schließen Sie sich uns in den Fankurven an, boykottieren Sie die VIP-Plätze, aber nicht die Europameisterschaft und nicht das Land", forderte er.
Unverständnis zeigte Klitschko für die wegen ihrer Nacktaktionen bekannte Frauengruppe Femen. Es sei wichtig, Lösungswege für existierende Probleme aufzuzeigen und nicht nur eine "Theatershow" daraus zu machen. Barbusige Femen-Mitglieder hatten bislang dreimal aus Protest gegen eine vermeintliche Zunahme des Sextourismus durch das Turnier versucht, den EM-Pokal bei offiziellen Präsentationen auf den Boden zu stoßen.
Witali Klitschko - Dereck Chisora: Runde für Runde
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