Busen-Protest und Nazi-Parolen: Hamburger Femen-Aktivistin: „Darum ziehen …

Viel nackte Haut, radikale Sprüche („Stoppt Sex-Sklaverei“, „Bestraft Freier“) und ungewöhnliche Aktionsorte wie der Petersplatz im Vatikan zeichnen die ukrainischen Feministinnen von „Femen“ aus. Ihre Provokation kennt keine Tabus: In der Herbertstraße sprühten sie den KZ-Spruch der Nazis „Arbeit macht frei“ auf die Tore. Die MOPO sprach darüber mit der Hamburger Femen-Aktivistin Irina Khanova (33).

MOPO: Ihr Motto scheint zu sein: „Hauptsache provozieren“...
Irina Khanova: „Erst seit wir Frauen von Femen nackt gegen Prostitution agieren, werden wir gehört. Das ist die Realität. Und so gelingt es uns, wichtige Inhalte zu transportieren. Wir tragen sie auf unserer nackten Haut.“

Aber warum diese KZ-Vergleiche, Hakenkreuze oder Hitlergrüße?
Weil das in Deutschland verboten ist und für Aufsehen sorgt. Man muss in jedem Land eigene provokante Symbole finden. Außerdem wurden in KZs Menschen zerstört und die Prostitution zerstört auch die Seelen der Frauen. Das ist ein Genozid an Frauen, was hier passiert.

Aber es gibt ja auch Frauen, die sich freiwillig prostituieren, oder nicht?
Ja. Das wollen wir ihnen auch nicht verbieten. Aber die große Mehrheit macht es aus ökonomischer Not heraus. Und egal, ob freiwillig oder gezwungen, sie alle werden durch die Prostitution traumatisiert. Das geht gar nicht anders, bei dem, was die Frauen alles erleben.

Besteht nicht die Gefahr, dass alle nur auf die Brüste glotzen und Ihre Ziele in den Hintergrund geraten?
Die meisten Männer glotzen natürlich erst mal. Aber wer halbwegs intelligent ist, setzt sich dann mit uns auseinander. Außerdem wollen wir Frauen befreien. Dazu gehört auch, dass wir uns nackt zeigen, wenn wir Lust dazu haben. Wir wollen unsere Weiblichkeit und unsere Sexualität nicht verstecken. Frauen müssen nicht wie Männer herumlaufen, um Feministinnen zu sein.

Wie sind Sie zu Femen gekommen?
Ich bin Russin, lebe seit zehn Jahren in Hamburg. Ich habe hier Grafik-Design studiert. Früher dachte ich, in Deutschland wären alle Frauen frei und emanzipiert. Dann habe ich gemerkt, dass das nicht stimmt. Und als ich mich engagieren wollte, bin ich auf Femen gestoßen. Der Nackt-Protest war zunächst eine große Überwindung. Aber er wirkt.

Barbusig zogen die Femen-Aktivistinnen am Freitagabend durch die Herbertstraße auf St. Pauli.

Foto: dpa

Drei feministische Aktivistinnen der ukrainischen Menschenrechtsorganisation Femen demonstrierten am Sonntag auf der Hamburger Reeperbahn.

Foto: Marius Roeer

Femen-Proteste vor dem KGB-Hauptquartier in Minsk

Foto: dpa

Via: mopo.de


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The mission of the "FEMEN" movement is to create the most favourable conditions for the young women to join up into a social group with the general idea of the mutual support and social responsibility, helping to reveal the talents of each member of the movement.

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