Drei Feministinnen vom Geheimdienst verschleppt

Zuletzt aktualisiert: 21.12.2011 um 13:40 UhrKommentare

Frauen geben an, nach Protesten gegen Präsident Alexander Lukaschenko in einen Wald verschleppt und dort nackt ausgesetzt worden zu sein. Geheimdienstagenten sollen sie mit dem Tod bedroht haben.

Zwei der betroffenen Frauen beim Verlassen des Krankenhauses

Foto © ReutersZwei der betroffenen Frauen beim Verlassen des Krankenhauses

Nach einer Protestaktion gegen den
weißrussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko sind drei
ukrainische Feministinnen nach Angaben ihrer Gruppe von
weißrussischen Geheimdienstagenten misshandelt worden. Wie die Gruppe
Femen am Dienstag mitteilte, konnte sie am Dienstag einen Kontakt zu
den drei Frauen herstellen, die bei Temperaturen um den Gefrierpunkt
in ein Waldstück verschleppt, mit Öl übergossen, mit dem Tode bedroht
und dann nackt ausgesetzt worden seien. Sie hatten am Montag vor der
Zentrale des Geheimdienstes KGB barbusig gegen die umstrittene
Wiederwahl Lukaschenkos vor einem Jahr protestiert, eine von ihnen
hatte sich dabei mit Schnurrbart als Lukaschenko verkleidet.


Die ukrainische Botschaft in Minsk konnte zunächst nichts über den
Verbleib der Frauen erfahren. Bei den Nachforschungen seien die
Diplomaten auf eine "Mauer" gestoßen, sagte ein Mitarbeiter der
Botschaft. Die Feministinnen Inna Schewtschenko, Oxana Saschko und
Alexandra Nemtschinowa waren nach ihrer Protestaktion an einem
Bahnhof in Minsk gekidnappt worden. Sie wurden dann nach einer
Schilderung Schewtschenkos auf der Webseite ihrer Organisation über
Nacht mit verbundenen Augen aus Minsk rund 320 Kilometer weit in die
Region Gomel verschleppt.

Die Entführer drohten den Frauen, sie in Brand zu setzen, nachdem
sie sie mit Öl übergossen hatten. Auch hätten sie die drei Frauen mit
einem Messer bedroht, mit dem sie ihnen später die Haare abschnitten.
Die Agenten hielten demnach ihre Taten mit einer Videokamera fest.
Die Frauen konnten sich in die Ortschaft Beki im Südosten des Landes
retten. Der KGB wollte sich nicht zu den Vorfällen äußeren. Sein
Sprecher Alexander Antonowitsch hatte vor der Entführung gesagt, der
Protest sei eine "Provokation" gewesen.



Via: kleinezeitung.at


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