14.06.13, 06:39
Menschenrechtsbeauftragter der Bundesregierung reist zu inhaftierter Hamburger Studentin
span {display: block; font-size: 13px; margin-bottom: 8px;}
.ad-sence-article-Top .link { color: font-size: 13px; font-weight: 700;}
]]>
Berlin/Tunis. Die Bundesregierung hat sich besorgt über die Verurteilung dreier Aktivistinnen der Frauenrechtsorganisation Femen, darunter eine Hamburger Studentin, in Tunesien gezeigt. "Der Rechtsbeistand der drei Frauen hat entschieden, gegen das Urteil Berufung einzulegen", teilte eine Sprecherin des Auswärtigen Amts mit. Die deutsche Botschaft in Tunis werde "die deutsche Staatsangehörige weiter konsularisch betreuen und das Verfahren aufmerksam verfolgen". Aus Kreisen des Auswärtigen Amts in Berlin hieß es weiter, der Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Markus Löning (FDP), werde nach Tunesien reisen. Er wolle den Aktivistinnen in der Haft einen Besuch abstatten.
Unter den Verurteilten ist die Hamburger Studentin Josephine W., 19. Sie hatte vor Gericht ausgesagt, die Aktion habe sich nicht gegen die tunesischen Wertvorstellungen gerichtet, sie sei eine Form des politischen Protests gewesen. Anwälte aus konservativen Kreisen in Tunesien machten dagegen geltend, dass Nacktauftritte auch in Deutschland als exhibitionistische Handlungen mit Gefängnisstrafen von bis zu einem Jahr verfolgt werden könnten.
Hamburger Mitstreiterinnen von Josephine W. haben nach eigenen Angaben derzeit keine Möglichkeit, Kontakt zu der Studentin aufzunehmen. Laut Femen-Mitglied Helen L. ist Josephine erst seit ein paar Monaten in der Gruppe, habe aber bereits bei zahlreichen größeren Aktionen mitgemacht. Wegen einer Protestaktion waren die deutsche und zwei französische Femen-Aktivistinnen am Mittwoch zu Haftstrafen von vier Monaten verurteilt worden. Sie hatten Ende Mai vor dem Justizpalast in Tunis mit nackten Oberkörpern gegen die Inhaftierung einer tunesischen Mitstreiterin protestiert. Auch die EU zeigte sich "überrascht von der Härte der Urteile", wie die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton sagte.
Mit einer Oben-ohne-Attacke der Frauenrechtsgruppe sah sich am Donnerstagabend auch Kanzlerin Angela Merkel (CDU) konfrontiert. Mit dem Ruf "Free Femen" ("Befreit Femen") wollten vier Aktivistinnen auf diese Weise bei einem Fest der Allianz Deutscher Produzenten in Berlin gegen die Inhaftierung ihrer Mitstreiterinnen in Tunesien protestieren. Leibwächter drängten die Frauen ab, Merkel hielt danach wie geplant ihre Rede.
Via: abendblatt.de
Short link: Copy - http://whoel.se/~gVTXM$3B4