Gekreische, eine halbnackte Frau stürmt auf einen Mann im dunklen Anzug, prügelt auf ihn ein.
Die wackelige Video-Aufnahme, die im Internet kursiert, zeigt, wie die Femen-Aktivistin Alexandra Shevchenko (24) auf den Vorsitzenden des Ausschusses für Auswärtige Angelegenheiten im EU-Parlament in Brüssel, Elmar Brok (66, CDU), losgeht.
Sie packt ihn an der Krawatte, schlägt mit den Fäusten auf ihn ein, schreit immer wieder kaum verständliche Parolen. Ein Sicherheitsmann stellt sich zwischen den Politiker und die tobende Frau, hält sie von ihm fern.
Was war da los? Elmar Brok, gerade beim EU-Außenminister-Treffen im irischen Dublin, ist sauer: „Das war eine Falle“, sagt er.
Knapp eine Woche zuvor hatte das Büro Brok eine Interviewanfrage erreicht – angeblich vom Fernsehsender „France 2“. Donnerstagabend, gegen 19 Uhr sollte das Gespräch im Parlamentsgebäude stattfinden. Da meldet sein Büro: Die „TV-Journalisten“ hätten angeblich ihre Akkreditierung fürs Parlament vergessen, bitten ihn, in den Eingangsbereich zu kommen.
Dort lässt sich Brok dann auch für zwei Fragen vor die Tür locken, wird aber misstrauisch, als er nur zwei Leute mit einer kleinen Fotokamera sieht.
Er fragt die Lockvogel-Journalistin, wo denn die TV-Kamera sei. Die zieht zur Tarnung noch einen Block aus der Tasche, wie auf dem Video zu sehen ist, im selben Moment stürmt die halbnackte Frau auf ihn zu.
Brok wehrt sie ab, keiner der beiden wird verletzt, nur der Knoten seiner Krawatte geht kaputt.
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„Die Angelegenheit wird jetzt vom Sicherheitsdienst des Parlaments untersucht“, sagt er. Die prügelnde Frau wird von Polizisten weggetragen und festgenommen. Weiter will sich der CDU-Mann nicht dazu äußern. Nur so viel: Die deutsche und die europäische Botschaft in der Ukraine seien eingeschaltet worden.
Denn: Auf ihren nackten Oberkörper hatte die Frau die Worte „Ukraine is not your brothel“ (zu deutsch: „Die Ukraine ist nicht dein Puff“) gemalt.
Die Femen-Aktivistinnen werfen dem Abgeordneten vor, er hätte während seiner Reisen durch die Ukraine Prostituierte aufgesucht und respektlose Kommentare gegenüber Frauen fallen lassen.
Brok weist die Vorwürfe zurück, mittlerweile haben sich auch das General-Sekretariat der EU-Kommission und die europäische Botschaft in der Ukraine geäußert: „Die Vorwürfe, die gegen ihn aufgeführt werden, sind komplett falsch“. Die Botschaft ergänzte: „Alle Anschuldigungen gegen Herrn Brok sind falsch.“
Bereits vor Wochen waren die Vorwürfe bezüglich einer Ukraine-Reise im Dezember auf einem ukrainischen Blog aufgetaucht.
Schon damals ließ Brok die Vorwürfe nicht unkommentiert stehen: Er ließ den Reiseplan seines Ein-Tages-Trips am 20. Dezember veröffentlichen: Landung morgens, Abflug abends, währenddessen war er stets in einer Delegation unterwegs.
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