Femen-Aktivistinnen müssen französisches Hauptquartier räumen

Frauen hatten Bürogebäude von Klärwerk bei Paris besetzt - Femen spricht von "Sonderbehandlung"

Nanterre/Moskau - Die Feministinnen-Gruppe Femen muss ihr Hauptquartier in Frankreich räumen. Das Gericht von Asnieres-sur-Seine bei Paris ordnete am Montag an, dass die für ihre Oben-ohne-Proteste bekannten Aktivistinnen das von ihnen besetzte Verwaltungsgebäude einer Kläranlage verlassen müssen. Nach Angaben des Femen-Anwalts Marc Ganilsy müssen sie zudem 7.398,94 Euro für Strom zahlen.

"Das ist keine Überraschung, aber eine strenge Entscheidung", sagte die ukrainische Femen-Aktivistin Inna Schewtschenko der Nachrichtenagentur AFP. "Das ist nicht normal, Leute so rauszuschmeißen, wir haben nicht einmal eine Frist von einer Woche." Sie sprach von einer "Sonderbehandlung für Femen" und kündigte an, jetzt womöglich "eine Kirche in Paris, oder warum nicht das Rathaus von Paris" besetzen zu wollen.

Besetzung sei "gefährlich"

Die ursprünglich aus der Ukraine stammende Feministinnen-Gruppe hatte zunächst in einem Pariser Theater eine Art Zentrale eingerichtet. Als dieses bei einem vermutlich durch einen Unfall verursachten Brand teilweise zerstört wurde, besetzten die Aktivistinnen im November ein nicht mehr genutztes Bürogebäude einer Kläranlage in Clichy-la-Garenne nordwestlich von Paris.

Bei einem Gerichtstermin Ende Mai argumentierte der Besitzer des Gebäudes, die Besetzung sei "gefährlich", weil das Gebäude "baufällig und asbestbelastet" sei. Die Femen-Aktivistinnen müssten "sofort" ausziehen. Die Aktivistinnen argumentierten dagegen, sie müssten zusammenleben, um sich vor "Angriffen einiger extremistischer Bewegungen zu schützen".

Mit Oben-Ohne-Aktionen, bei denen die Teilnehmerinnen sich mit Farbe Parolen auf den Oberkörper schreiben, protestieren die Femen-Aktivistinnen für Frauenrechte, gegen die katholische Kirche und auch immer wieder gegen Russlands Staatschef Wladmir Putin und die Politik seines Landes. Sie werden in Frankreich unter anderem von rechtsextremen Gruppen offen angefeindet. (APA. 30.6.2014)

Via: diestandard.at


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