Femen-Angriff auf den Kölner Dom und Kardinal Meisner

Erneut erntete Femen die öffentliche Aufmerksamkeit durch einen Auftritt in Deutschland. Diesmal rannte die Femen-Aktivistin Josephine Witt bei der Weihnachtsmesse barbusig durch die Menge, sprang auf den Altar und schrie “Ich bin Gott!”

Die deutsche (und auch insgesamt die westeuropäische) Gesellschaft ist bigott. Wenn die Femen-Mitgliederinnen in der Ukraine und Russland gegen das Patriarchat, gegen die Ungleichheit und Ungerechtigkeit protestieren, erfreuen sich die Aktionen großer Beliebtheit und bekommen hohe Unterstützung durch die Presse im Westen. Kommt es zur Kritik von eingestandenen Werten auf deutschem Boden, zeigen wir uns direkt traditionsbewußt, bodenständig und fromm. Wie kann man eine Messe, eine TV-Sendung und OMG eine katholische Messe stürmen? Die Reaktion der Kirche auf die heutige Aktion von Josephine Witt im Kölner Dom zeigt wieder: es ist einfacher andere zu kritisieren, als sich mit Kritik gegenüber sich selbst auseinander zu setzen.

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“Dumm, Dümmer, Femen” betitelt die Katholische Internetzeitung kath.net das Video zur Femen-Aktion im Kölner Dom. Die Kamera wandert verschämt nach oben zur Decke anstatt Josephine Witt zu Filmen. Wie in einem Diktatur-Staat werden die nicht ins Bild der katholischen Kirche passende Szenen nicht gefilmt. Man soll die heile Welt nicht zerstören. Um eine “verwirrte Frau” soll es sich handeln. War die Zeit, als Hexen verbrannt wurden, nicht vorbei?

Neutraler berichtet der Kölner Express: Mit ihrer Aktion kritisierte sie die in ihren Augen „sexistische und patriarchische Haltung“ Meisners. Auch die Kommentare zum Artikel im Kölner Stadt-Anzeiger zeigen eher die Zustimmung. Weihbischof Dominikus Schwaderlapp sprach dagegen von einer “indiskutablen Aktion”.

Worum ging es FEMEN bei der Aktion im Kölner Dom? Die Stellungnahme auf der offiziellen Website sagt “FEMEN protestieren gegen Vatikans Propaganda der Kriminalisierung von Abtreibung. Sie fordern von Vatikans Ältesten und ihren fanatischen Anhänger, die Produktion mittelalterlichen Chimären einzustellen und Sie Ihre faulen Dogmen in Übereinstimmung mit der modernen Welt und Menschenrechten zu überarbeiten. Der wahnsinnige Wunsch der katholischen Kirche, die Fruchtbarkeit der Frauen zu kontrollieren, setzt die Religion mit dem Nationalsozialismus, Nationalismus und anderen vorsintflutlichen anti-humanistischen Ideologien gleich”.

Fair enough. Aber ist es angemessen die Menschen bei der Weihnachtsmesse zu stören und im Kölner Dom reinzuplatzen. Ja. Weil nur so erreicht man die Aufmerksamkeit. Eine Aktion an einem gewöhnlichen Tag würde schlicht untergehen. Oder doch nein. Weil man damit eher negative Emotionen gegen FEMEN hervorruft und sich selbst disqualifizert. Die Frage bleibt offen.

 

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Via: femen.de


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The mission of the "FEMEN" movement is to create the most favourable conditions for the young women to join up into a social group with the general idea of the mutual support and social responsibility, helping to reveal the talents of each member of the movement.

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