Sie zeigen ihre Brüste, um zu demonstrieren – die Frauen von Femen. Im Sommer haben sie in Paris ein Boot-Camp eröffnet, zur Ausbildung von Rekrutinnen als Nackt-Soldatinnen.
Erstmals gewähren sie der Öffentlichkeit Einblicke.
„Es soll eine Art Trainingslager für neue Aktivistinnen werden“, sagt Femen-Mitgründerin Inna Schewtschenko (22) zu BILD.de. „Eine Anlaufstelle für die Frauen, die sich für das interessieren, was wir tun und mitmachen wollen.“
TRAININGSLAGER FÜR NACKTE BRÜSTE?
Femen ist mehr als das, stellt Inna Schewtschenko klar. „Das ganze Internet ist voll von nackten Frauen. Wer Brüste sehen will, muss nicht auf uns warten.“ Vielmehr sei den jungen Ukrainerinnen vor vier Jahren klar geworden, „dass die Welt noch nicht bereit ist, Frauen zuzuhören“.
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Nackt-Demonstrantinnen aus Kiew
So protestieren Femen für die Frauen
In Paris waren die „Femen“-Frauen bisher nur als Protest-Touristen zu Gast – jetzt wollen sie in der französischen Hauptstadt eine kleine Basis errichten (Hier: bei einer Demo gegen frauenfeindliche Politik in islamischen Ländern im März 2012)
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Deshalb schufen sie Fakten, bei denen keiner wegsehen kann.
„Wir nutzen unsere Brüste, um die Demokratie zu testen“, erklärt Initiatorin Inna Schewtschenko in der „Süddeutschen Zeitung“. „Je härter die Reaktion des Staates, desto schwächer sein Zustand.“
„Sextremismus“, nennen sie das. Inna Schewstschenko, die gerade ihr Journalismus-Studium beendet hat, zu BILD.de: „Wir zeigen den Frauen, wie man sich gegen die Polizisten wehrt. Wir haben viele Tricks entwickelt.“
Schewtschenko selbst ist bei jedem Femen-Protest dabei. Die Blondine wurde verhaftet, verschleppt und lässt dennoch nicht vom Demonstrieren ab.
Ihr härtester Protest? „In Moskau, da waren es 25 Grad Minus.“
Ihr größter Triumph? „Wenn ich in die Augen der Polizisten sehe, die uns abführen müssen. Sie haben mehr Angst vor nackten Frauen als vor Verbrechern.“
Ihr nächster Nackt-Protest? „Noch geheim!“
Angefangen hat alles vor vier Jahren in der Ukraine. Ihr Protest richtete sich anfangs ausschließlich gegen politische Willkür. Themen wie das Patriarchat und die Unterdrückung der Frauen sind hinzu gekommen – und mittlerweile auch weltweit tauglich.
So zog sich Schewtschenko kürzlich im arabischen Fernsehen aus, um gegen die Verschleierung der Frauen durch die Burka zu protestieren. In Deutschland protestierte Femen halbnackt in Ikea-Filialen, weil aus Katalogen in Arabien Frauen herausgeschnitten worden waren.
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Bei Ikea Moorfleet
BUSEN-DEMO IM MÖBELHAUS
Freya (23, v. li.), Irina (32) und Hellen (22) stehen barbusig in der Wohnzimmer- Abteilung, halten Plakate hoch (u.a. „Allah hat mich sichtbar geschaffen“)
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In Paris nun sollen die durchweg attraktiven Rekrutinnen lernen, wie man richtig barbusig protestiert. Die Ansage der Ur-Femen-Frauen: laut nicht leise.
Die Frauen (zwischen 20 und 40 Jahre alt) lernen, Parolen nach Femen-Art zu brüllen und sich gegen Angreifer oder die Polizei zur Wehr zu setzen.
Via: bild.de
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