Frauenrechtlerinnen protestieren in Kiew gegen weißrussischen Präsidenten Lukaschenko als "letzten Diktator Europas"
Kiew - Den Fußball-EM-Finaltag nutzten auch die Mitglieder der Frauenrechtsgruppe Femen noch einmal zu einem letzten großen Auftritt. Sechs Mitglieder der Organisation protestierten vor dem Endspiel-Stadion in Kiew gegen den angekündigten, aber nicht umgesetzten Besuch des weißrussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko. Dieser sei "der letzte Diktator Europas", die UEFA "total skrupellos", riefen die Aktivistinnen.
Nicht überraschende Verhaftungen
Die Demonstrantinnen schwenkten Gummiknüppel, die an die brutale Niederschlagung von Protesten in Weißrussland erinnern sollten. Auf ihre nackten Oberkörper hatten sie die Worte "Respekt, KGB, UEFA" geschrieben. Damit kritisierten sie den EM-Veranstalter, der die Präsenz Lukaschenkos beim Finale nicht ausgeschlossen hatte. Die Frauen wurden daraufhin festgenommen.
Der Sprecher des ukrainischen Außenministeriums, Oleg Woloschin, sagte, Lukaschenkos Besuch sei angesetzt.
Die Regierung in Weißrussland steht wegen der Niederschlagung von Protesten nach der umstrittenen Präsidentschaftswahl vom Dezember 2010, die Lukaschenko gewann, in der Kritik. Hunderte Oppositionelle waren damals festgenommen sowie Dutzende zu Haftstrafen verurteilt worden.
Einige Proteste während der EM
Femen ist international für seine Aktionen bekannt, die sich unter anderem gegen Prostitution, Sextourismus, Wahlbetrug und Korruption richten. Während des Turniers hatten sie mehrfach protestiert, einige Mitglieder sollen dabei misshandelt worden sein, in Donezk waren drei von ihnen sogar über Nacht verschwunden. Wie dieStandard.at berichtete, sollen sie neun Stunden lang "unter moralischem Druck und ohne Kontakt zur Außenwelt" verhört worden sein. (SID/APA, 2.7.2012)
Via: diestandard.at
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