Etwa 15 Männer hätten die Aktivistinnen seit deren Ankunft in dem ostukrainischen EM-Spielort verfolgt, wo am Abend Frankreich gegen die Ukraine spielte. Die Frauen planten dort einen Protest gegen die Fußball-Europameisterschaft. Am Nachmittag sei der Kontakt zu den Mitgliedern abgebrochen, teilte Femen am Freitagabend mit. Die örtliche Miliz suche nach den verschwundenen Frauen, meldete die Agentur Interfax.
Seit 2008 streiten die Aktivistinnen der ukrainischen Organisation mit klaren Worten und nackten Brüsten für mehr Demokratie im Co-Gastgeberland der Europameisterschaft. Die Frauen protestieren gegen die aus ihrer Sicht zunehmend autoritäre Politik des seit zwei Jahren regierenden Präsidenten Janukowitsch, vor allem aber gegen Menschenhandel und Prostitution in der Ex-Sowjetrepublik.
Protest gegen Sextourismus bei EM
Ihr wichtigster Gegner heißt aktuell aber Fußball. Die vierwöchige EM locke Tausende Sextouristen an, fürchtet die Gruppe – und das in ein Land mit der höchsten HIV-Ansteckungsrate in Europa. Aktivistinnen protestierten bereits barbusig am Rande des EM-Eröffnungsspiels in Kiew gegen Sextourismus. Bis zum EM-Finale am 1. Juli in Kiew wollten sie „sehr viel Krawall“ machen, kündigte die Gruppe an.
Der Kampf ist nicht ohne Risiko. Da die ukrainischen Behörden die Organisation nicht als politische Gruppierung anerkennen, werden die Frauen immer wieder „wegen Ruhestörung“ festgenommen. Im autoritären Weißrussland seien sie sogar von der Miliz in einem Wald misshandelt und nackt ausgesetzt worden, berichteten Aktivistinnen.
Via: focus.de
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