Sonntag, 03.02.2013
Die ukrainische Frauenrechtsgruppe Femen will in Berlin ein Büro eröffnen. Die Mitstreiterinnen planen Proteste. Hauptziel ist die Abschaffung legaler Prostitution, wie Femen-Mitgründerin Alexandra Shevchenko sagt.
Fotos: Die Protestgruppe Femen
Frauen in Deutschland werden nach Ansicht der ukrainischen Protestgruppe Femen stark benachteiligt. «Ich dachte immer, dass Frauen in Deutschland deutlich besser behandelt werden», sagte Femen-Mitgründerin Alexandra Shevchenko der Nachrichtenagentur dpa. Das größte Problem sei aus ihrer Sicht die legale Prostitution.
Die Protestgruppe Femen
Mitglieder der Frauenrechtsgruppe treten öffentlich mit nackten und beschrifteten Oberkörpern gegen Prostitution, Sextourismus, Wahlbetrug und Korruption auf. Nach einer Protestaktion in der Hamburger Herbertstraße im Januar seien jetzt weitere Aktionen auch in der deutschen Hauptstadt geplant, sagte Shevchenko. Zudem wolle Femen ein Büro in Berlin eröffnen.
«Unser Hauptziel ist es, die legale Sexindustrie in Deutschland zu zerstören», sagte die 24-jährige. Die Ukrainerin will für etwa sechs Monate in Deutschland bleiben, um Proteste mitzuplanen und neue Mitglieder zu schulen.
Etwa zwanzig junge Frauen hätten sich in Deutschland bereits zusammengefunden, um mit Femen zu protestieren, sagte Shevchenko. «Es ist nicht einfach, zu Femen zu gehören. Wir werden viel beschimpft, deswegen brauchen wir starke und tapfere Frauen für unsere Aktionen», unterstrich die Feministin.
Die aktuelle Sexismus-Debatte in Deutschland sieht Alexandra Shevchenko als Gelegenheit für eine umfassende Diskussion über Feminismus und die Rechte von Frauen. Aber: «Der alltägliche Sexismus wird erst abnehmen, wenn legale Prostitution verboten wird», sagte die Ukrainerin. (dpa)
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