Der Vatikan hat die ukrainische Femen-Aktivistin, die zu Weihnachten barbusig an der Krippe des Petersplatzes demonstriert hatte, freigelassen, ihr aber Hausverbot erteilt. Jana Aleksandrovna Azhdanova sei Samstagfrüh einem Gericht vorgeführt worden, teilte Vatikansprecher Federico Lombardi mit. Der Richter habe die Verhaftung der Frau, die seit Donnerstag in einer vatikanischen Arrestzelle saß, für rechtmäßig erklärt. Er habe ihre Freilassung angeordnet, ihr zugleich aber das Verbot erteilt, den Vatikanstaat, den Petersdom und andere exterritoriale Orte des Heiligen Stuhls zu betreten.
Azhdanova war bei der Weihnachtsansprache des Papstes am Donnerstagmittag in die Krippe auf dem Petersplatz gestürmt, hatte die Figur des Jesuskindes herausgenommen und Beleidigungen gegen die Kirche gerufen. Auf ihrer Brust stand in schwarzer Farbe „Gott ist eine Frau".
Anders als bei bisherigen Femen-Protesten auf dem Petersplatz beließ es der Vatikan diesmal nicht bei Ermahnungen und anschließender Überstellung an die italienische Polizei. Wegen der besonders schweren Umstände - was Ort und Moment der Tat betreffe - habe man sich zu einem entschiedeneren Vorgehen entschlossen und die Frau in Arrest genommen, sagte Lombardi. Femen habe zum wiederholten Male mit Vorsatz und auf schwerwiegende Weise die Rechte der Gläubigen auf Respekt gegenüber ihrer religiösen Überzeugung verletzt. Konkret hielt der Vatikan ihr Verunglimpfung der Religion, obszöne Handlungen und Diebstahl vor.
(kap 27.12.2014 ord)
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