„Ja, das war ich“ – sz





Dienstag, 25.02.2014

Knapp zwei Wochen nachdem sie sich am 13. Februar halbnackt ablichten ließ, äußert sich die Berliner Piratin Anne Helm selbst zu der umstrittenen Aktion.


Ärger nach dem Auftritt in Dresden: Anne Helm ist die Dame rechts, links soll Deborah Anderson von Femen zu sehen sein.

©dpa

„SeeroiberJenny“ nennt sie sich im Internet, im richtigen Leben heißt sie Anne Helm. Bislang war die 27-Jährige vor allem in Berlin als Politikerin der Piratenpartei bekannt, nun kennt sie ganz Deutschland. Der Grund: Helm ist eine der beiden barbusigen vermummten Frauen, die am 13. Februar - dem 69. Jahrestag der Bombardierung Dresdens - vor der barocken Kulisse der Stadt für ein Foto posierten. Zuvor hat sie sich mit schwarzer Farbe „Thanks Bomber Harris“ - „Danke, Bomber Harris“ - auf den Oberkörper schreiben lassen. Mit „Bomber-Harris“ ist Sir Arthur Travers Harris gemeint, jener britische Luftwaffenkommandeur, der 1945 das Bombardement Dresdens befahl.

Nach dem Fototermin geht alles ganz schnell: Das umstrittene Bild taucht im Twitter-Account der Frauenrechtsorganisation Femen auf, Medien berichten, die Polizei ermittelt. Sowohl Femen als auch Teile der Piratenpartei distanzieren sich umgehend von der Aktion, eine Anti-Helm-Facebookseite hat binnen kurzer Zeit Tausende Fans.

Erst jetzt hat Anne Helm zugegeben, dass sie eine der beiden Frauen ist, die auf dem Foto zu sehen sind. In einem Gespräch mit der Wochenzeitung Jungle World gesteht sie: „Ja, das war ich.“ Helm habe die Aktion gemeinsam mit Deborah Anderson, der Sprecherin von Femen Berlin, durchgeführt, heißt es weiter. Sie habe mit dem Spruch auf ihrer Brust Neonazis provozieren wollen. Erst spät kommt die Erkenntnis: „Es war dumm, und ich wollte niemanden verletzen.“

Nun blickt Helm nach vorn: Sie kandidiert auf Listenplatz 5 bei den EU-Parlamentswahlen im Mai. Und trotz kritischer Stimmen auch aus der eigenen Partei will sie weitermachen. Ein Parteiaustritt komme für sie auf gar keinen Fall in Frage. (szo)


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