Josephine (19) aus Bergedorf:: Femen-Aktivistin sitzt mit 29 Frauen in einer Zelle

Welch ein Alptraum: Nach zwei Wochen Untersuchungshaft sitzt die 19-Jährige Josephine Witt aus Bergedorf nun im tunesischen Knast. Jetzt bekam die Aktivistin der Frauenrechtsgruppe Femen Besuch vom Menschenrechtsbeauftragten der Bundesregierung Markus Löning (FDP). Er konnte rund eine Stunde mit der Hamburger Studentin sprechen, berichtet "Spiegel-Online".

Josephine W. war zu einer Haftstrafe von vier Monaten verurteilt worden, nachdem sie mit zwei Französinnen barbusig vor dem Justizpalast für die Freilassung einer Mitstreiterin demonstriert hatte. Nach seinem Besuch berichtet Löning: "Sie hat einen gefassten Eindruck gemacht. Sie scheint eine starke junge Frau zu sein." Aber sie sei immer noch völlig überrascht von der Strafe.

Josephine muss sich mit 29 anderen Frauen eine Zelle teilen. Gegenüber Löning sagte die junge Hamburgerin, sie werde sehr gut von den Mitgefangenen behandelt. Es gebe keinen Ärger wegen der Oben-Ohne-Aktion. Tunesische Frauenrechtlerinnen hatten die Femen-Aktivistinnen aufgefordert, ihre Aktionen zu unterlassen.

Kontakt zu Eltern und Freunden in Deutschland kann Josephine offenbar nicht aufnehmen, Telefonate werden bislang nicht erlaubt. Allerdings setzt sich die Botschaft vor Ort dafür ein, dass sie telefonieren dürfe.

Löning wollte die Femen-Aktion selbst nicht beurteilen, findet jedoch: "Die Strafe ist unverhältnismäßig."

Der FDP-Politiker konnte mit Josephine in einem Zimmer der Gefängnisdirektorin sprechen. "Ich besuche viele Gefängnisse, und ich habe schon schlimmere gesehen", sagte Löning.

Josephine hofft nun auf das Berufungsverfahren, in dem die Strafe abgemildert werden könnte. Ein Termin für die Berufung steht allerdings noch nicht fest.

Via: mopo.de


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