Leo Fall in den "art.genossen", "Angel - Ein Leben wie im
Traum" als "art.film"
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08.06.2012 11:20:17 -
Nadja Bernhard führt am Montag, dem 11. Juni 2012, ab 22.30 Uhr in ORF 2 durch einen "Kulturmontag", der sich diesmal unter anderem mit der ukrainischen Protest-Bewegung Femen, den prägenden Architekturbeiträgen im "Playboy" und der neuen Doku "Climate Crimes" von Umweltschützer Ulrich Eichelmann und Filmemacher Christoph Walder beschäftigt - Eichelmann ist selbst zu Gast im "Kulturmontag"-Studio. Die "art.genossen" porträtieren um 23.30 Uhr in "Leo Fall - Vergessenes Enfant terrible der Operette" den Starkomponisten der 1910er und 1920er Jahre. "art.film" zeigt um 0.00 Uhr Francois Ozons "Angel - Ein Leben wie im Traum" als ORF-Premiere.
(live-PR.com) -
Protest-Bewegung: Der Busen als Waffe. Femen - ukrainische Kämpferinnen für Demokratie
Mitten im eisigsten ukrainischen Winter stellen sie sich auf der Flaniermeile der Hauptstadt auf und entblößen ihre Oberkörper. Oder nun, kurz vor Ankick der EM, nehmen sie barbusig auf einer Aussichtsplattform Position ein. Femen nennt sich eine Gruppe ukrainischer Frauen, die aufbegehrt, die nackte Tatsachen in die Schlacht der Bilder wirft. Sie protestieren gegen das Patriarchat und gegen Korruption in einem Land, das gerade einmal seit 20 Jahren nach einem Weg in die Demokratie sucht. Auch die EU-Kommission hat im Vorfeld der Europameisterschaft Protest gegen die Unterdrückung der Menschenrechte in der Ukraine formuliert. Doch Femen sind in der Wahl der Mittel weitaus medienwirksamer. Den Vorwurf, Sexismus Vorschub zu leisten, parieren die Aktivistinnen mit einer schlichten Formel: Eine protestierende Brust sei genau das Gegenteil nackter Frauenbrüste in Hochglanzmagazinen oder auf Werbeplakaten. Die jungen Frauen nehmen ständige strafrechtliche Verfolgung und Anfeindungen im Land in Kauf. Andererseits haben sie mittlerweile nahezu ikonischen Status erlangt und Mitstreiterinnen in vielen Ländern gewonnen. Selbst Alice Schwarzer zeigt sich von dieser neuen Form des feministischen Protests beeindruckt. Der "Kulturmontag" auf Lokalaugenschein in Kiew.
Frei-Räume: Wo Playboys wohnen. Sex und Architektur
Die kinderreiche Familie im monogamen Vorstadtidyll - das war das propagandistische Bild, mit dem sich die USA im Kalten Krieg gegenüber der Sowjetunion als grundsolide Gesellschaft positionierten. Ein Bild, in dem sich viele Männer womöglich gefangen sahen. Und dann kam Hugh Hefner und holte zum Befreiungsschlag aus: 1953 brachte er die erste Ausgabe des "Playboy" heraus. Männer kauften sie wohl wegen des Posters der nackten Marilyn Monroe in der Heftmitte. Doch Hefner bot seiner Klientel mehr als nackte Haut. Es waren Freiräume, die darin beschworen wurden: Bilder schicker Singleappartements und futuristisch designter Junggesellen-Refugien. Hefner verstand sein Magazin auch als Manifest zur Befreiung des Mannes von der häuslichen Idylle. Zu diesem Befund kommt ausgerechnet die spanische Genderforscherin und Queer-Leitfigur Beatriz Preciado. In ihrem Buch "Pornotopia" zieht sie den Schluss, dass die Moderne mit der Flucht vor der Vorstadtehe eingesetzt habe. Und dem Playboy sei dabei in den Fünfzigern mit seinen Architektur- und Technologie-Beiträgen eine zentrale Rolle zugekommen. Motto: Besser Sex im hellen Penthouse als im tristen Bordell. Der "Kulturmontag" über ein Herrenmagazin als einstige Design-Bibel.
Klima-Krimi: Umweltsünden für die Nachhaltigkeit. Neue Doku "Climate Crimes"
Die Zeitberechnungen divergieren: Während die einen meinen, es sei fünf vor zwölf, sagen andere, es habe bereits fünf nach zwölf geschlagen. Tatsache ist: Gefahr ist im Verzug - gelingt nicht bald der Turnaround, kippt der Klimawandel endgültig in die Katastrophe. Nachhaltigkeit scheint da das Gebot der Stunde zu sein. Ein Thema, das auch beim sogenannten Earth Summit, der 20. UN-Konferenz zu Umwelt und Entwicklung in Rio, zur Sprache kommen wird. Und ein Thema, das Naturschützer Ulrich Eichelmann und Filmemacher Christoph Walder intensiv beschäftigt. "Climate Crimes" heißt ihre Doku, in der sie Umweltsünden im Namen des Klimaschutzes enttarnen. So gilt etwa Biosprit als CO2-neutral, die EU hat beschlossen, seinen Anteil im Treibstoff auf zehn Prozent zu erhöhen. Um diese Vorgaben umzusetzen, müssen 6,9 Millionen Hektar - die doppelte Fläche Belgiens - für den Anbau umgewandelt werden. In Indonesien werden jährlich zwei Millionen Hektar Urwald gerodet, um Anbauflächen für Palmöl zu gewinnen. Der Preis dafür: Orang Utans verlieren ihren Lebensraum, Tausende werden jährlich getötet. Beim Geschäft mit sauberer Wasserkraft wird wenig Rücksicht auf Mensch und Umwelt genommen. 80 Millionen Menschen wurden bisher durch Wasserkraftwerke vertrieben. Tendenz stark steigend. Der "Kulturmontag" über Umweltsünden im Namen des Klimaschutzes. Gast im Studio ist Umweltschützer Ulrich Eichelmann.
Der "Kulturmontag" steht als zeitnahe Service-Wiederholung jeweils am Dienstag im Hauptabend auf dem Programm von ORF III und ist nach der TV-Ausstrahlung sieben Tage auf der Video-Plattform ORF-TVthek ( TVthek.ORF.at) als Video-on-Demand abrufbar.
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