Oben-ohne-Protest zu Berlin-Besuch von Premier Larayedh
Polizeieinsatz gegen Femen-Aktivistinnen vor Kanzleramt
© AFP
Hierzulande habe es schon ähnliche Demonstrationen gegeben, sagte Merkel wenige Stunden, nachdem Femen-Aktivistinnen barbusig vor dem Kanzleramt für die Freilassung ihrer Mitstreiterinnen in Tunesien eingesetzt hatten. Sowohl die Kanzlerin als auch Larayedh betonten, keinen Einfluss auf die unabhängige Justiz des islamischen Staats nehmen zu wollen. Allerdings bat der tunesische Ministerpräsident auch darum, "diese Ereignisse nicht überdimensioniert" zu bewerten: Die Rechte der deutschen Femen-Aktivistin und ihrer zwei französischen Mitstreiterinnen blieben gewahrt, die bisherige Aufarbeitung des Falls sei "gerecht" verlaufen.
Die Hamburger Studentin Josephine W. hatte vergangene Woche zusammen mit den beiden Französinnen vor dem Justizpalast in Tunis barbusig gegen die Inhaftierung der tunesischen Femen-Aktivistin Amina Sboui demonstriert. Alle drei wurden danach wegen "unzüchtigen Verhaltens" angeklagt und dürften bis zur Verfahrensfortsetzung am 12. Juni hinter Gittern bleiben. Sboui sitzt seit zwei Wochen in Haft, weil sie nahe des islamischen Friedhofs der Stadt Kairouan das Wort "Femen" auf eine Mauer geschrieben hatte, um gegen eine Versammlung von Salafisten zu protestieren.
Vor dem Berliner Treffen der beiden Regierungschefs waren drei Femen-Aktivistinnen barbusig vor dem Kanzleramt aufgetreten. Mit in die Luft gereckten Fäusten forderten die Demonstrantinnen Merkel auf, alle vier in Tunesien inhaftierten Femen-Aktivistinnen zu "befreien". Der Protest wurde nach kurzer Zeit von Polizisten beendet, die den Frauen Jacken überwarfen und sie abführten.
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Via: dtoday.de
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