Nach Oben-ohne-Attacke – Meisner über Femen-Aktivistin: „Arme, kranke Frau“

Voller Körpereinsatz: So stürmte die Femen-Aktivistin am Mittwochmorgen die Weihnachtsmesse.

Foto: Udo Gottschalk



Köln –  

Der Erzbischof ließ sich trotz der Femen-Attacke der Aktivistin Josephine Witt (20) den ersten Weihnachtsfeiertag und seinen 80. Geburtstag nicht vermiesen.

Während Joachim Kardinal Meisner zunächst gar nicht auf den Oben-Ohne-Protest der Philosophie-Studentin zu Beginn seiner Weihnachtsmesse einging, äußerte er sich im späteren Verlauf der Messe dann doch noch. Als Kardinal Meisner den apostolischen Segen verkündete, schloss er auch die Femin mit ein. "Jeder hat den Segen verdient. Sogar die verwirrte Frau vorhin. Sie schließe ich mit ein, sie hat es wohl auch am Nötigsten", ließ der Kardinal verlauten.

Altar wurde erneut gesegnet

Der Altar, auf den die junge Frau gesprungen war, wurde vor der Weihe noch einmal gesegnet und somit bereinigt. Dafür gab es vereinzelt Applaus. Doch nicht von allen Gläubigen. Denn zum einen hatten auch einige Respekt für die Überzeugung Witts übrig. Zum anderen hatten aber auch manche unmittelbar nach dem Protest den Dom verlassen. "Man weiß ja nicht, was noch alles passieren kann. Das hat mir definitiv gereicht", sagte zum Beispiel Norbert Herber (69), der ganz vorne gesessen hatte und alles hautnah mitbekam.

Josephine Witt wurde von mehreren Dom-Mitarbeitern aus dem Altarraum getragen und in ein Hinterzimmer gebracht. "Sie tun mir weh", schrie die Aktivistin mehrfach.

Aktivistin wieder auf freiem Fuß

Etwa eine Viertelstunde nach ihrer verrückten Aktion wurde Witt dann von zwei Polizeiwagen abgeholt. Die mittlerweile wieder bekleidete Hamburgerin reckte ihren Arm in die Höhe, zeigte sich beim Abtransport mit ihrer Aktion, mit der sie die patriarchische Haltung Meisners und der katholischen Kirche anprangern wollte, zufrieden. Sie wurde auf die Polizeiwache an der Stolkgasse gebracht, kam gegen 13 Uhr aber wieder auf freien Fuß.

Nach der Messe konnte EXPRESS mit Joachim Kardinal Meisner über den Vorfall sprechen. "Sie ist nur eine arme, kranke Frau", sagte der Kardinal. Er wollte diesem Vorfall nicht viel Beachtung schenken. Dennoch soll nun Anzeige gegen Witt erstattet werden.

Nach der Messe nahm sich Kardinal viel Zeit für die Menschen, die vor dem Dom auf ihn warteten, ihn nach seiner letzten Weihnachtsmesse beschenkten. „Ihr braucht keine Angst zu haben, dass ich Köln verlasse, ich bleibe in Köln“, sagte er. „Ich fahre jetzt nach Hause und werde eine Suppe essen, wie ihr alle.“

Nach der Messe nahm sich Meisner viel Zeit, nahm Glückwünsche und Blumen entgegen.

Foto: Zik


Via: express.de


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