FrankfurtNach sechs Minuten musste EZB-Präsident Mario Draghi die Pressekonferenz der Europäischen Zentralbank abrupt unterbrechen. Als er gerade die Entscheidungen des EZB-Rates von diesem Vormittag erläutern will, stürmte eine Aktivistin das Podium. Die Frau sprang auf den Tisch vor Draghi, bewarf den Notenbanker mit Konfetti schrie auf Englisch „ECB Dictatorship“ (EZB-Diktatur).
Sicherheitskräfte eilten herbei und rissen die Aktivistin fort. Nach einer kurzen Pause kehrte Draghi ans Mikrofon zurück. Der Schockmoment ließ ihn augenscheinlich unbeeindruckt.
Aktivistin stürmt EZB-Pressekonferenz: Draghi im Konfetti-Regen
In seinen Erläuterungen bestätigte Draghi anschließend, dass die Mitglieder EZB-Rat beschlossen haben, den Leitzins auf dem Rekordtief von 0,05 Prozent zu belassen. Auf diesem Wert liegt der Schlüsselsatz für die Geldversorgung des Bankensystems seit September 2014.
Noch wichtiger für die Investoren: EZB will den Kauf von Staatsanleihen in vollem Umfang durchziehen – obwohl sich die Konjunkturaussichten gebessert haben. „Unser Fokus wird auf der vollen Umsetzung unserer Maßnahmen liegen“, sagte Draghi. „Diese Maßnahmen werden zu einer weiteren Verbesserung der Konjunkturaussichten beitragen.“ Draghi trat damit Spekulationen entgegen, wonach die EZB ihr vor allem in Deutschland umstrittenes Programm drosseln könnte.
Via: handelsblatt.com
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