Großer Erfolg für die Frauenrechtsgruppe Femen: Der Eurovision Song Contest (ESC) findet aus Angst vor Übergriffen der Aktivistinnen nicht statt. Auslöser waren die jüngsten Femen-Proteste gegen die Eröffnung einer Erlebnisausstellung in Berlin, die das Leben und Werk von Barbie würdigt.
"Femen hat uns die Augen geöffnet", sagt ESC-Chef Jon Ola Sand, "wir müssen selbstkritisch einräumen: Verglichen mit unserer Veranstaltung ist das Barbie Dreamhouse ein harmlos surreales Puppenhaus".
Fragwürdiges Frauenbild
Und in der Tat: Schon seit Jahrzehnten steht der europäische Wettbewerb in dem Ruf, ein ausgesprochen fragwürdiges Frauenbild zu propagieren. "Beim ESC und seinem Grand-Prix-Vorgänger wurde immer wieder erfolgreich der Eindruck vermittelt, dass Frauen einen extrem schlechten Musikgeschmack haben. Das prangere ich an!", erklärt unter anderem der Feminismus-Experte Bushido, der sich aus Protest an das Berliner Barbie-Haus hat anketten lassen. Man werde es der Schlampe, die sich das ausgedacht habe, schon zeigen, so der Erfolgsrapper.
Wie es aussieht, drohte dem ESC in Malmö ein ähnlich groß angelegter Angriff der Femen-Protestlerinnen. Offenbar war es einer Aktivistin sogar schon gelungen, sich in den beiden Halbfinal-Shows auf die Bühne zu schmuggeln. "Sie hatte fast nichts an und tat so, als würden sie singen. Es war fürchterlich", berichten schockierte Augen- und Ohrzeugen. Auch ESC-Chef Sand zeigt sich beunruhigt: "Besonders perfide ist, dass sich die Demonstrantin als Kandidatin Weißrusslands ausgab und daraufhin auch noch ins Finale gewählt wurde!"
Auch die Männer protestieren
Überschattet wurden die Halbfinal-Vorausscheidungen durch anhaltende Proteste der internationalen Männerrechtsgruppe "Ken", die sich ins Publikum gemischt hatte und mit lautstarkem Applaus und leicht effeminiertem Jubeln ihrem Unmut Luft machte. Die Unzufriedenheit ist nicht eben klein: Laut "Ken" reduziert der ESC die Aufgabe von Homosexuellen auf schrilles Schunkeln und Trash-gut-Finden.
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Via: welt.de
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