Tunis/Afp. Die tunesische Justiz hat die Vorwürfe gegen die 19-jährige Frauenrechtlerin Amina, die sich im Internet Amina Tyler nennt, ausgeweitet. Sie muss sich nun unter anderem auch wegen Sittlichkeitsvergehen verantworten. Die junge Frau, die auf Facebook barbusig gegen die Islamisierung in ihrem Land protestierte und auf eine Friedhofsmauer den Schriftzug der Frauenrechtsbewegung „Femen“ malte, klagte in der Anhörung über einen „politischen Prozess“. Vor Gericht demonstrierten zahlreiche Islamisten.
Amina droht eine Haftstrafe von bis zu 18 Jahren. Die drei Aktivistinnen – zwei aus Frankreich, eine aus Deutschland –, die am Mittwoch in Tunis nach einem Oben-ohne-Protest festgenommen worden sind, müssen mit einer Gefängnisstrafe von bis zu einem halben Jahr rechnen.
Die Organisation „Femen“ hatte sich in der Ukraine als Plattform gegen die Unterdrückung von Frauen gegründet. Für Aufsehen sorgte zuletzt eine Aktion gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin während der Hannover-Messe.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 01.06.2013)
Via: diepresse.com
Short link: Copy - http://whoel.se/~8XLvO$2xv