In Zeiten, in denen Rentner aus ihren Wohnungen vertrieben werden und Familien sich keine Wohnung mehr leisten können, wird das Modell Genossenschaft für immer mehr Münchner interessant. Ja, die Grundstückspreise sind astronomisch, sagt auch Elisabeth Hollerbach, Geschäftsführerin der Genossenschaft Wagnis e.G. „Billige Wohnungen haben wir auch nicht. Aber wir sind dauerhaft günstiger als andere. Und wir wollen zeigen: Es geht auch anders, wenn man nicht auf die große Rendite schielt.“
„Wagnis“ steht für „Wohnen und Arbeiten in Gemeinschaft, nachbarschaftlich, innovativ und selbstbestimmt.“ In der Umsetzung heißt das: Es gibt Gemeinschaftsräume, große grüne Dachterrassen für alle, Nachbarschaftstreffs. Die Bewohner kümmern sich umeinander.
Ganz pragmatisch heißt das auch, dass Nebenkosten niedrig sind, weil die Bewohner selbst Schnee räumen oder Pflanzen pflegen – außerdem wird sehr energiebewusst gebaut. Die Grundstücke kauft die Genossenschaft zu marktüblichen Preisen, die Bewohner zahlen je nach Einkommen unterschiedlich viel Miete und Geld für Genossenschaftsanteile (siehe nächste Seite). Sie dürfen beim Bau mitbestimmen, haben lebenslang Wohnrecht – und die Mieten bleiben stabil.
Ab August wird „Wagnis 4“ gebaut, das nächste Projekt ist bereits in Planung: In der Domagkstraße, auf dem Gelände der ehemaligen Funkkaserne, will Wagnis bis Herbst 2015 rund 130 Wohnungen bauen.
Für „Wagnis Art“ werden noch Bewerber angenommen. „Wir suchen vor allem Familien mit Kindern“, sagt Hollerbach. Nahe der städtischen Künstlerateliers wird besonders nach Kreativen gesucht, es soll Kunstgewerbe und ein Künstler-Café geben.
Interessenten können sich über das Projekt an diesem Samstag um 15 Uhr informieren: Nachbarschaftsbörse Rosa-Aschenbrenner-Bogen 9, 80797 München. Anmeldung: 189 11 650.
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