Rabat (APA/AFP) - In Marokko sind zwei Männer festgenommen worden, die mit einem Kuss in der Öffentlichkeit gegen die Diskriminierung von Homosexuellen in dem nordafrikanischen Land demonstriert hatten. Wie das Innenministerium am Donnerstag mitteilte, wurden die beiden Männer wegen „unzüchtiger Zurschaustellung“ festgenommen und einem Richter vorgeführt.
Wie die Nachrichtenwebsite Goud berichtete, hatten sich die beiden Männer vor dem Hassan-Turm, dem Minarett einer historischen Moschee in der Hauptstadt Rabat, geküsst. An der beliebten Touristenattraktion hatten am Dienstag bereits zwei französische Femen-Aktivistinnen gegen Schwulen-Diskriminierung demonstriert.
Die beiden 25 und 30 Jahre alten Frauen hatten sich vor dem Hassan-Turm ebenfalls geküsst. Auf dem nackten Oberkörper einer der beiden stand in Anlehnung an den Spruch „In God we trust“ („Auf Gott vertrauen wir“) „In gay we trust“. Die beiden Frauen wurden festgenommen und noch am selben Abend ausgewiesen. Die marokkanischen Sicherheitsbehörden erklärten zur Begründung, sie hätten sich „obszön“ benommen und einen Slogan gezeigt, der die „öffentliche Moral“ beleidige.
Am Mittwoch wies Marokko auch noch eine Spanierin aus, die die Femen-Aktion nach Angaben des Innenministeriums unterstützt hatte. Sie sei Ende Mai schon einmal ausgewiesen worden, aber unter einem anderen Namen wieder eingereist.
Das Innenministerium sprach von einer ganzen „Serie von Provokationen und Störungen“. Verantwortlich seien Organisationen aus dem Ausland, die „absichtlich“ gegen marokkanische Gesetze verstießen, um die sozialen und religiösen Grundlagen der marokkanischen Gesellschaft anzugreifen und der „öffentlichen Moral“ zu schaden. In Marokko kann Homosexualität mit bis zu drei Jahren Haft bestraft werden.
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