Rund 20 Pedaleros werden im Schnitt an einem schönen Sommertag in München verletzt. Allerdings bei rund 800000 Wegen, die pro Tag per Strampeln zurückgelegt werden. „Das Risiko für den einzelnen Radler ist gesunken“, erklärt KVR-Chef Wilfried Blume-Beyerle. In Zahlen: Das Radl-Aufkommen ist seit 2002 um 70 Prozent gestiegen ist, die Zahl der Unfälle nur um 17 Prozent. Aber jeder Unfall ist einer zu viel.
Deshalb hat die Münchner Polizei heuer zwei Aktionen unter dem Motto „Gscheid radln“ durchgeführt. Kopp: „Wir wollen die Sicherheit erhöhen. Dazu gehört, dass man rücksichtsvoll miteinander umgeht.“ Insgesamt knapp 42000 Verkehrsteilnehmer wurden im Rahmen der Aktionen kontrolliert und im Zweifelsfall belehrt. Bei Radlern stellten die Beamten besonders häufig das Fahren entgegen der vorgeschriebenen Fahrtrichtung fest – „Geisterradeln“ ist die Unfallursache Nummer eins.
Autofahrer parkten häufig auf Radwegen, bogen falsch ab oder öffneten ihre Türen unvorsichtig. Gar keine Einsicht fürs eigene Fehlverhalten zeigten bei den Kontrollen 34 „Unbelehrbare“ – sie werden jetzt zum Verkehrsunterricht vorgeladen. „Verkehrsregeln sind keine Empfehlung“, meint der Polizei-Vize. „Es kann nicht sein, dass man sie nach eigenem Gusto interpretiert.“
Zumindest kurzfristig zeigten die beiden je dreiwöchigen Schwerpunkt-Aktionen Wirkung: In diesen sechs Wochen gingen die Unfallzahlen überproportional zurück. Insgesamt sank die Zahl der Unfälle im ersten Halbjahr um 14 Prozent. Polizei-Vize Kopp weiß aber genau: „Es ist schwer, langfristig die Einstellung zu verändern.“ Doch genau das wäre dringend nötig. Drei heiße Tipps dazu von der Polizei: Immer mit den Fehlern anderer rechnen, stets den Blickkontakt suchen und zwischendurch aufs eigene Vorrecht verzichten. Auch wenn’s noch so schwer fällt.
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