In der Ukraine wurde Anna Hutsol (31), die Chefin der Frauen-Protestorganisation Femen, mehrfach verprügelt. Im letzten Herbst flüchtete sie in die Schweiz und stellte ein Asylgesuch. Dass sie nicht bleiben darf, zeichnete sich schon ab: Ihr Asylantrag war im Februar vom Bundesamt für Migration (BFM) abgelehnt worden. Begründet wurde dies damit, dass Hutsol sich vor ihrer Einreise in die Schweiz in Frankreich aufgehalten hatte – entsprechend sei Frankreich für ihren Asylantrag zuständig, befand das BFM.
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Femen-Gründerinnen fliehen aus Ukraine
Hutsol hatte dennoch gehofft, dass sie in der Schweiz bleiben könne. Hier sei sie in der Nähe ihrer Schwester, die in Winterthur lebt. Gegen den abschlägigen Bescheid des BFM legte Hutsol daher Beschwerde ein. Ohne Erfolg, wie die «Südostschweiz» berichtet. Hutsol muss die Schweiz definitiv verlassen, sie wird nach Frankreich ausgewiesen. Sobald ein passender Flug gefunden ist, muss sie ausreisen. Laut dem BFM spielt es keine Rolle, dass Hutsol in der Schweiz Verwandte hat. Im Vordergrund stehe, dass sie in Sicherheit sei – und es sei davon auszugehen, dass dies auch in Frankreich der Fall sei.
In Asylzentrum im Kanton St. Gallen untergebracht
Derzeit lebt Hutsol noch im Asylzentrum Landegg bei Rorschacherberg SG, vorher war sie im Asylzentrum Rapperswil-Jona untergebracht. In einem Interview, das 20 Minuten Anfang März mit Hutsol führte, sagte sie, sobald es möglich sei, wolle sie wieder in die Ukraine zurückkehren. Derzeit sei dies jedoch zu gefährlich. Hutsol ist weiterhin an der Planung von Aktionen der Femen-Aktivistinnen beteiligt, die jeweils mit entblössten Brüsten auftreten: «Es ist ganz klar, dass man uns wieder sehen wird.»
(lüs)
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Via: 20min.ch
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