18.07.2013 Der nackten Marianne am Arsch lecken: Während die Proteste gegen die Ehe-Öffnung allmählich abflauen, haben Frankreichs Konservative ein neues Aufreger-Thema gefunden. Nun richtet sich der Hass gegen die neue Nationalbriefmarke, die Präsident François Hollande am vergangenen Wochenende vorstellte. Der Grund: Bei der Gestaltung der Revolutionsheldin Marianne hat sich Briefmarken-Designer Olivier Ciappa von Femen-Gründerin Inna Schewtschenko inspirieren lassen.
Der Vergleich ist gar nicht so weit hergeholt: Die Frauen- und Homorechtsgruppe Femen zeigt bei ihren Protestaktionen bekanntlich blanke Brüste, so wie einst auch Marianne vor über 200 Jahren mit freiem Oberkörper auf die Barrikaden ging. Die ehemalige Ministerin für Wohnungs- und Städtebau und Vorsitzende der Christdemokraten Christine Boutin rief deswegen bereits zum Boykott der Briefmarke auf, diese sei "abscheulich" und ein Angriff "auf die Souveränität Frankreichs". Auf seiner Facebook-Seite berichtete Designer Ciappa von etlichen Hass-Mails, die er bekommen habe.
Inna Schewtschenko hingegen freute sich über die Ehrung: "Femen ist auf einer französischen Briefmarke", postete sie auf Twitter. "Jetzt werden alle Homophoben, Extremisten und Faschisten meinen Arsch lecken müssen, wenn sie einen Brief verschicken wollen." (cw)
Via: queer.de
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