Deutschlands Pussy Riot: Diesmal kein Aufschrei der Medien

Feme- Protest in Kn // Screenshot

Feme- Protest in Kön // Screenshot

Zwei Feministen stürmen an zwei verschiedenen Orten der Welt in eine Kirche, entblößen ihren Oberkörper und stören aktiv die Würde der Gläubigen. In beiden Fällen wird den Demonstranten der Prozess gemacht und ein unabhängiges Gericht entscheidet übe die Härte des Vergehens und die folgende Bestrafung. An einem Ort jedoch, ist die Festnahme begleitet von Protestzügen, Medienschlagzeilen, politischem Aufschrei und einer gesellschaftlichen Debatte über den totalitären “Putin-Staat”. Am anderen Ort – diesmal mitten in Europa – schreibt ein gelangweilter Redakteur des Handelsblatt einen kurzen Beitrag über die anstehende Verurteilung – Willkommen in Deutschland.

Was war es nicht für ein Großereignis:Im zentralen Gotteshaus der Russisch-Orthodoxen Kirche (ROK), der Christ-Erlöser-Kathedrale in Moskau am 21. Februar 2012 betraten die Mitglieder der Feministen-Gruppe den Ambo der Kathedrale, dessen Betreten ohne eine ausdrückliche priesterliche Einladung für Privatpersonen nicht gestattet ist, und vollführten vor dem Altar ein „Punk-Gebet“ gegen die Allianz von Kirche und Staat. Sie riefen unter anderem „Schwarze Kutten, goldene Epauletten“ und „Gottesscheiße!“ und störten die kirchliche Würde extremst und werden dafür verhaftet. Es folgt ein medialer Aufschrei. Schlagzeile über Schlagzeile bekommt Deutschland das totalitäre, antidemokratische, sexistische, homophobe und abscheuliche “Putin-Russland” vorgeführt. Eine Klasse Inszenierung. Wer kämpfte nicht alles für die “Rechte von Pussy Riot” oder gar die Meinungsfreiheit? Wer startete nicht alles Kampagnen zum Umsturz in der ex-sowjetischen Welt? Deutschland war sich einig: das ist der Beweis für ein grausames Russland.

Etwas beschaulicher dagegen läuft es in Köln ab. Am ersten Weihnachtsfeiertag 2013 sprang die Hamburger Femen-Aktivistin Josephine Witt halbnackt und mit “I am God” auf ihren Brüsten auf den Altar des Kölner Domes und sprengte so die Messfeier. Heute beginnt der Prozess vor dem Amtsgericht Köln. Zeugen sind keine geladen. Ihr drohen bis zu drei Jahre Haft. Doch im Gegensatz zum Fall der Pussy Riot, interveniert weder Amnesty International noch titeln deutsche Zeitungen “Merkel die Despotin”. Der offizielle Tatvorwurf lautet „Störung der Religionsausübung“. Nach Paragraf 167, Absatz 1 des Strafgesetzbuchs drohen einer Person, die „den Gottesdienst oder eine gottesdienstliche Handlung einer im Inland bestehenden Kirche oder anderen Religionsgesellschaft absichtlich und in grober Weise stört“ eine Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren.

Für die Femen-Aktivistin wäre es nicht der erste Gefängnisaufenthalt. Im Juni 2013 hatte sie in Tunesien gegen die Inhaftierung einer Femen-Kollegin demonstriert, wofür sie bereits 29 Tage im Gefängnis verbringen musste.

Via: neopresse.com


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