'Femen' belastet den ukrainischen Geheimdienst schwer
Sie wollten bei der Fußball-Europameisterschaft für Aufsehen sorgen und mit ihren Nackt-Protesten auf den Sextourismus während dem Turnier in der Ukraine aufmerksam machen – die jungen Frauen der radikalen ukrainischen Protestgruppe 'Femen'. Nun sind gestern zwei Mitglieder der Gruppe von der ukrainischen Polizei verhaftet worden.
Zuvor gab es Berichte, die verlauten ließen, dass drei Frauen der Gruppe angeblich im EM-Spielort Donezk verschleppt worden waren. Nachdem die drei Mitglieder wieder aufgetaucht waren belasteten sie den ukrainischen Geheimdienst schwer: Eine Aktivistin sei ins Gesicht geschlagen worden, berichteten die Feministinnen auf ihrer Internetseite.
Polizei bestreitet Gewalt-Vorwürfe
Nach Angaben der Polizei seien zwei Frauen vor dem gestrigen EM-Spiel zwischen Co-Gastgeber Ukraine und Frankreich verhaftet worden, nachdem eine Zeugin gehört habe, dass diese "etwas Schlechtes planen" würden, sagte Juri Sednew, Polizeichef von Donezk. Weitere 'Femen'-Mitglieder seien zwischenzeitlich festgenommen worden.
Die vorab laut gewordenen Vorwürfe wegen körperlicher Gewalt wieß die Polizei aber zurück. "Wir haben eine dritte Frau auf die Polizeistation gebeten, so dass sie sich überzeugen konnte, dass kein Druck auf die Frauen ausgeübt wird", erklärte Sednew laut englischer Übersetzung weiter. Außerdem sei bei der Festnahme keine Zeitbeschränkung überschritten worden.
Die Feministinnen hatten zuvor auf ihrer Internetseite berichtet, dass die Frauen mitten in der Nacht dann zum Bahnhof des EM-Spielorts Donezk gebracht worden seien. Sie hätten eine Protestaktion geplant, wären aber schon kurz nach ihrer Ankunft überwacht worden und schließlich verschwunden.
Der Bericht soll nahelegen, dass es sich bei den Entführern um Sicherheitsleute von Milliardär Rinat Achmetow handelt, dem einflussreichsten Mann in dem Gebiet an der Grenze zu Russland. "(Präsident Victor) Janukowitsch interessiert uns einen Scheiß, wir bewachen Rinat", habe einer der Männer gesagt, schrieb 'Femen'.
Die Gruppe, die mit Oben-Ohne-Protesten jüngst auch in Hamburg für Aufsehen gesorgt hatte, klagte über Dauerüberwachung. Ihre Telefone würden abgehört. Nach Ansicht von Femen führt die Fußball-Europameisterschaft in der Ex-Sowjetrepublik zu einem Anstieg von Sextourismus, Menschenhandel und Prostitution.
Via: frauenzimmer.de
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