Frankfurt - Die Aktivistin, die am Mittwoch in der hochgesicherten Zentrale der Europäischen Zentralbank EZB-Chef Mario Draghi attackierte, ist keine Unbekannte. So sorgte sie schon mit Protest-Auftritten wie bei Markus Lanz für Aufruhr.
Nach Medienberichten hat die Aktivistin, die am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in der EZB-Zentrale vor Mario Draghi auf einen Tisch sprang und den EZB-Präsidenten beschimpfte und ihn mit Flugblättern und Konfetti bewarf, schon mehrere spektakuläre Protestaktionen in Deutschland inszeniert. Es soll sich laut Medien-Berichten um die polnische Femen-Aktivistin Josephine Witt (21) aus Hamburg handeln.
Sie sorgte schon Weihnachten 2013 für Aufruhr, als sie nur mir einem Slip bekleidet, eine Weihnachtsmesse im Kölner Dom mit einer lautstarken Protestaktion störte. Außerdem war es die gleiche Aktivistin, die seinerzeit zusammen mit einer Freundin die Talk-Sendung von Markus Lanz störte und vor laufender Kamera gegen die Fußball-WM in 2022 in Katar protestierte.
Gerade als der Italiener am Mittwoch die Zinsentscheidung der Notenbank vor Journalisten erläutern will, sprang die junge Frau der Aktivistinnengruppe aufs Podium, bewarf Draghi mit Flugblättern und Konfetti und rief laut auf Englisch „Stoppt die EZB-Diktatur“. Auf ihrem schwarzen T-Shirt prangte die vulgäre englische Aufschrift: „End the ECB Dick-Tatorship“. Die aus der Ukraine stammende Gruppe Femen zeigte sich bei Twitter für den Zwischenfall verantwortlich. Sie kämpft - meist mit nackten Brüsten - immer wieder für Frauenrechte und gegen Sexismus.
Personenschützer führten Draghi umgehend aus dem Raum, die Frau wurde indes festgehalten und abgeführt. Nach einer kurzen Unterbrechung setzte Draghi seine Ausführungen fort. Nach EZB-Angaben hatte sich die Frau als Journalistin ausgegeben.
js/dpa
Frau springt auf Tisch und beschimpft EZB-Präsident Draghi
Frau springt auf Tisch und beschimpft EZB-Präsident Draghi
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