„Femen“-Aktivistin ist Piraten-Politikerin

Es war eine mehr als umstrittene Aktion: Zwei „Femen“-Aktivistinnen posierten mit nackten Brüsten in Dresden – am Gedenktag des entsetzlichen Bombenabwurfs in Dresden von 1945, der Zehntausende Frauen, Männer und Kinder das Leben kostete. Für besonderen Unmut in der Bevölkerung sorgte das, was sie auf ihre Brüste geschrieben hatten. Es war ein Dank an denjenigen, der diesen Fliegerangriff befohlen hatte: „Danke, Bomber Harris!“ In den Augen der meisten Dresdner eine schreckliche Verhöhnung ihrer Toten.

Angeblich, so hieß es zunächst, sei eine Dresdner „Antifaschistin“ und ein Berliner „Femen“-Mitglied namens „Debbie Anderson“ an der Aktion beteiligt gewesen. Ihr Gesicht versteckten sie auf dem Foto allerdings mit Mütze und Schal. Ungewöhnlich für eine „Femen“-Aktion – und so kamen erste Zweifel auf.

„Danke, Bomber Harris!“

Tatsächlich aber soll es sich bei Dresdner „Antifaschistin“ nach Angaben des Berliner Kurier um die Bezirks-Abgeordnete der Berliner Piraten-Partei, Anne Helm, handeln. Gegenüber der Zeitung gab sie zu, sich zu dem Zeitpunkt in Dresden aufgehalten zu haben. Dass sie selbst die Abgebildete sei, dementierte Helm zunächst. Anhand ihrer Tätowierungen wollen sie allerdings viele zweifelsfrei wiedererkannt haben. Frau Helm ist eine bekannte Schauspielerin und Film-Synchronsprecherin (sie synchronisierte u.a. das „Schweinchen Babe“). Daneben ist sie in Berlin Politikerin der Piratenpartei, die seit 2011 im Berliner Abgeordnetenhaus und in verschiedenen Bezirken vertreten ist. Dort zeichnet Helm für Fragen der Asylpolitik verantwortlich. Sie gilt in Berlin politisch bei vielen als Linksextremistin.

„Femen“-Aktivistinnen waren Linksextremisten

„Femen Germany“ hat sich mittlerweile für den Vorfall entschuldigt: „Wir entschuldigen uns für die Verwirrung und den Schaden, die diese Aktion ausgelöst hat.“ Eine entsprechende Reaktion von Seiten der Piraten-Partei fehlt bislang. Julia Schramm, „Medienberaterin“ der Piratenpartei, rief stattdessen gar zu einer „antideutschen Twitter-Demo“ auf. Auch bei der „Femen“-Aktivistin Deborah Anderson – sie ist Sprecherin von „Femen Berlin“ – soll es sich um ein Mitglied der Piraten-Partei handeln. „Debbie“ Anderson kandidiert demnächst für den Parteivorstand in Berlin.

Massenaustritte bei der Piraten-Partei

Von mehreren Bürgern wurde mittlerweile gegen Helm Strafanzeige erstattet. Auch von einem Gründer der Partei, Simon Lange, ging eine Anzeige gegen sie ein. Lange: „Sich auf Kosten Tausender Toter zu profilieren, das ist unterste Schublade. Da muss man einen Riegel vorschieben!“ Außerdem zeigte Lange sich fassungslos, dass Helm „es nicht gebacken bekommt, sich klar zu der ganzen Sache zu äußern. Wenn jetzt gegen sie ermittelt wird, ändert sich das hoffentlich!“ Er sollte Recht behalten. Mittlerweile hat Helm ihre Beteiligung in einem Interview mit der linksextremen Wochenzeitung Jungle World zugegeben - mit folgender Rechtfertigung:

Natürlich wollte ich damit Nazis provozieren, und das hätte ich natürlich niemals unmaskiert getan. Ich bin keine Antideutsche. Ich wollte auch diese Provokation nicht in einem politisch-parlamentarischen Kontext diskutieren. Ich wollte auch keine Opfer verhöhnen.

Da auch die Piraten-Partei keine eindeutige Stellungnahme zu den Vorfällen zustande brachte, hat die Partei mittlerweile eine Austrittswelle erfasst. Ihre ohnehin schwachen Chancen, bei der Europawahl zu punkten, dürften damit auf Null gesunken sein.

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Via: unzensuriert.at


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