Femen-Aktivistin | Josephine (19) und die Angst der Islamisten vor ihrem Busen

Die junge Frau aus Hamburg sitzt seit Mittwoch im Gefängnis von Tunis. Ihre Freundin erzählt, wie es ihr geht

Die Aktion dauert nur wenige Minuten. Drei junge Frauen stehen mit nacktem Oberkörper vor dem Justizministerium in Tunis, recken rote Plakate mit der Aufschrift „Freiheit für Amina“ in die Höhe. Dann zerren Polizisten die nackten Frauen weg.

Eine von ihnen ist Josephine W., 19 Jahre, Philosophiestudentin an der Universität Hamburg. Erst seit Anfang des Jahres ist sie Mitglied der Frauenrechtsorganisation Femen, die mit nacktem Oberkörper gegen Unterdrückung kämpft.

In Tunesien setzen sich die Femen für Amina Sboui ein, festgenommen, weil sie gegen eine Veranstaltung von Salafisten demonstriert hatte; aus Angst, die Rechte der Frauen in Tunesien könnten weiter beschnitten werden.

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Die wenigen nackten Minuten vor dem Justizministerium waren die erste Aktion der Femen in einem islamischen Land – und damit wahrscheinlich die gefährlichste. Der Staatsanwalt will die Frauen wegen zwei Vergehen belangen: „öffentliche Ruhestörung“ und „unmoralisches Verhalten“. Insgesamt droht den Frauen bis zu einem Jahr Gefängnis. Bis zum Prozess werden die Frauen im militärischen Untersuchungsknast „Bouchoucha“ festgehalten.

Irina Khanova, 33, ist Mitbegründerin von Femen Germany und ist mit Josephine befreundet. Sie sagt: „Sie versucht, sich nicht unterkriegen zu lassen. Sie hat keine Angst, sie weiß, dass sie sich für eine gute Sache einsetzt.“

Die Frauen leiden aber unter den unhygienischen Bedingungen, dürfen sich nicht duschen, nur vom Gefängnis gestellte Kleidung tragen. Die Gemeinschaftszelle sei schmutzig und stickig. „Das ist ein sehr dunkler Ort“, bestätigt Amna Guellali von der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch, „die meisten Zellen sind ohne Tageslicht. Die Gefangenen dürfen in den ersten Tagen nicht auf den Hof, sind 24 Stunden eingesperrt.“

Folter drohe dort aber nicht. Am 5. Juni soll die Gerichtsverhandlung beginnen.

Khanova: „Wir rufen alle Menschen in Deutschland auf, sich für die Frauen einzusetzen. Wir kannten das Risiko der Aktion, aber der Kampf für die Rechte der Frauen ist das Risiko wert.“

Via: bild.de


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