Femen-Aktivistin Josephine Witt: "Meine Brüste schaden nur dem Patriarchat"

Femen-Aktivistin Josephine Witt: Meine Brüste schaden nur dem Patriarchat
"Es gibt noch vieles, wofür ich kämpfen möchte": Josephine Witt.
FOTO: dpa, Elke Lehrenkrauss
Nicolas Berthold

Nicolas Berthold ist Volontär bei RP ONLINE und beschäftigt sich unter anderem mit Politik- und Wirtschaftsthemen.

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Josephine Witt weiß um die Medienwirksamkeit ihrer Aktionen. Am ersten Weihnachtstag stürmte sie das größte Gotteshaus Deutschlands, den imposanten Kölner Dom, und protestierte barbusig auf dem Altar gegen die katholische Kirche.

Witt ist erst 20 Jahre jung. Und doch war der Dom-Sturm im Rahmen der Weihnachtsmesse nicht ihr erster Auftritt, mit dem sie in der Öffentlichkeit auf die Rechte von Frauen aufmerksam machen will. Die Hamburgerin, die Philosophie studiert, ist seit Anfang des Jahres aktives Femen-Mitglied – und seither mehrfach in Erscheinung getreten.

"Fuck dictator"-Rufe in Hannover

Anfang April störten vier halbnackte Demonstrantinnen – darunter auch Witt – den Rundgang von Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin auf der Hannover Messe. Die Frauen hatten sich den Politikern lautstark mit "Fuck dictator"-Rufen genähert. Putin reagierte auf der anschließenden Pressekonferenz belustigt auf den Vorfall. "Die Aktion hat mir gefallen", sagte er. Daran sei "nichts Schreckliches". Was die Frauen geschrieen hätten, habe er aber nicht genau verstehen können.

Ganz so glimpflich ging es für Witt Ende Mai nicht aus: Sie wurde in Tunesien verhaftet und musste 29 Tage ins Gefängnis. In der Hauptstadt Tunis hatte sie sich mit zwei französischen Aktivistinnen halbnackt an den Zaun des Justizministeriums geklammert. Sie protestierte gegen die Verhaftung der Aktivistin Amina Tyler.

Nach ihrer Freilassung erklärte sie in einem Interview mit der Zeit, ihre Mission sei noch nicht zu Ende. "(…) es gibt noch vieles, wofür ich kämpfen möchte. Ich muss mich jetzt erholen, aber ich werde wieder protestieren. Femen ist Teil meiner Identität geworden." Und schließlich hätten ihre "Brüste noch niemandem geschadet. Außer dem Patriarchat."

Femen stürmt Lanz-Show

Bei einer Talkshow von Markus Lanz Anfang Dezember protestierte sie vor laufenden Kameras gemeinsam mit einer weiteren Femen-Aktivistin gegen menschenunwürdige Arbeitsbedingungen in Katar, wo 2022 die Fußball-Weltmeisterschaft ausgetragen wird.

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Via: rp-online.de


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