Paris (APA/AFP) - Wegen eines Oben-Ohne-Protests in der Pariser Kathedrale Notre-Dame droht neun Aktivistinnen der Feministen-Gruppe Femen eine Geldstrafe von 1.500 Euro. Die Pariser Staatsanwaltschaft forderte am Mittwoch bei einem Prozess gegen die Frauen eine Verurteilung wegen Beschädigung einer im Kirchenschiff ausgestellten Kirchenglocke.
Gegen drei Mitarbeiter des Ordnungsdienstes, die die barbusigen Frauen aus der Kathedrale geworfen hatten, wurden Geldstrafen zwischen 250 und 500 Euro auf Bewährung gefordert. Es ist der erste Prozess gegen Femen-Aktivistinnen in Frankreich.
Die Feministinnen hatten sich am 12. Februar 2013 - einen Tag nach der Rücktrittsankündigung von Papst Benedikt XVI. - zusammen mit Touristen in die weltberühmte Kathedrale gedrängt. Sie setzten sich auf den Sockel der dort gerade ausgestellten neuen Glocken für Notre-Dame, warfen ihre langen Mäntel ab und entblößten ihre Brüste. Auf ihren Körper hatten sie Slogans wie „Bye, bye, Benedikt“ oder „Glaubenskrise“ gemalt, sie riefen zudem „Pope no more“ („Kein Papst mehr“).
Die Aktivistinnen schlugen zudem mit Holzstücken auf die Glocken. Dabei soll eine mit Blattgold überzogene Glocke beschädigt worden sein. Die Frauen weisen das zurück und beteuern, sie hätten die Stöcke mit Filz überzogen.
Angehörige des Ordnungsdienstes warfen die Frauen schließlich aus der Kathedrale - und gingen dabei alles andere als zimperlich vor: Einer Aktivistin wurde ein Zahn gebrochen, eine andere Aktivistin wurde an den Haaren gezogen.
Via: tt.com
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