Nach Protestaktion von Deutscher und Französinnen - Anwalt zuversichtlich
Tunis - In Tunesien hat am Mittwoch der Prozesses gegen drei Aktivistinnen der Frauenrechtsorganisation Femen aus Deutschland und Frankreich begonnen. Der aus Frankreich angereiste Verteidiger Patrick Klugman äußerte sich unmittelbar vor dem Auftakt des Verfahrens in Kairouan zuversichtlich. Die Staatsanwaltschaft werde die Anklage nicht auf Erregung öffentlichen Ärgernisses, sondern auf "unzüchtiges Verhalten" konzentrieren, sagte er. Darauf stehen aber auch bis zu sechs Monate Haft.
Wegen Protestaktion angeklagt
In dem Verfahren vor dem Gericht in Kairouan sind drei Femen-Aktivistinnen, eine Deutsche und zwei Französinnen, wegen einer nackten Protestaktion am vergangenen Mittwoch angeklagt. Sie hatten vor dem Justizpalast in Tunis gegen die Inhaftierung der 18-jährigen Femen-Aktivistin Amina Sboui demonstriert. Die Tunesierin sitzt seit zwei Wochen in Haft, weil sie gegen eine Versammlung von Salafisten protestiert und auf eine Mauer nahe einem Friedhof in Kairouan das Wort Femen geschrieben hatte.
Klugman sagte, es gehe in dem Prozess nicht um unzüchtiges Verhalten, sondern um eine politische Botschaft und um Meinungsfreiheit.
Femen-Aktivistin des Landes verwiesen
Am Dienstag hatte die Polizei in Tunis nach Angaben von Femen eine ukrainische Aktivistin der Organisation in ihrem Hotel festgenommen und des Landes verwiesen. Alexandra Schewtschenko habe ihre angeklagten Kolleginnen bei dem Prozess unterstützen wollen, hieß es. Von Seiten der tunesischen Behörden wurde der Vorfall nicht bestätigt. (APA, 5.6.2013)
Via: diestandard.at
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