Nackt-Protest-Bewegung
05. September 2013 11:34 Uhr,
B.Z.
| Aktualisiert 11:34
Femen-Dokumentarfilm: Weil er Frauen aufreißen wollte, gründete Viktor Swjatskij die Protestgruppe.
Foto: dpa, dpa, AFP, dpa
„Unsere Mission ist der Protest, unsere Waffen sind nackte Brüste!“
Das ist das Motto der ukrainischen Frauenrechtsbewegung Femen. Ein bislang gut gehütetes Geheimnis der Aktivistinnen wurde jetzt auf der Biennale in Venedig gelüftet. Der Dokumentarfilm „Ukraine is not a brothel“ („Die Ukraine ist kein Bordell“) enthüllt, dass der Gründer und Boss der Frauengruppe ein Mann ist: Viktor Swjatskij.
Die australische Filmemacherin Kitty Green (28) teilte sich ein Jahr lang ein Zimmer mit Aktivistinnen, begleitete sie zu Polit-Demos. Sie merkte schnell: „Wenn man im inneren Zirkel ist, kommt man an Swjatskij nicht mehr vorbei. Er ist Femen.“
Und ein mieser Macho. Er schrie die Frauen an, beschimpfte sie als Schlampen. „Diese Mädchen sind schwach, haben keine Charakterstärke. Sie haben nicht einmal den Wunsch, stark zu sein“, sagt er im Film. Und weiter: „Stattdessen zeigen sie Unterwürfigkeit, Rückgratlosigkeit, Unpünktlichkeit und viele andere Eigenschaften, die sie davon abhalten, politische Aktivistinnen zu werden. Es war wichtig, ihnen das beizubringen.“
Nach der altbekannten Regel „Sex sells“ suchte Swjatskij für die Gruppe nur attraktive Mädchen aus. Green weiß, warum: „Weil die schönsten Mädchen die meisten Zeitungen verkaufen. Die schönsten Mädchen kommen auf die Titelseite. Das wurde das Femen-Image.“
Auf Nachfrage der Regisseurin gab der Macho sogar zu, dass er Femen auch gegründet habe, um Frauen aufzureißen: „Vielleicht ja, tief in meinem Unterbewusstsein.“
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Via: bz-berlin.de
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