In loser Folge dokumentiert Ostfussball.com in dieser Rubrik mehr oder weniger (ost)fußballtangierende Kostbarkeiten der deutschen Schriftsprache – unkommentiert, da die Fundstücke zumeist schon einiges postulieren und einfach ihrerseits bereits selbst vor sich hin sprechen und dabei durchaus manchmal kleine Geschichten erzählen oder auch gewisse Befindlichkeiten anzudeuten scheinen; in den nächsten Tagen wohl durchaus punktuell zuweilen mehr fokussierend in Richtung Polen und Ukraine, gleichfalls vielleicht ein wenig in Fortführung der einen (adidas: Mit Marathon 88 zum Endsieg?) oder anderen ( Länderspiel in Leipzig: Grottenkick und Gruftstimmung) bezüglichen Vorab-Publikation bei Ostfussball.com sowie bereits jetzt anderenorts hier und da (Ultras.ws) darüber hinaus – Schau’n mer mal …
(…) Kaum ist kaum noch von Julia Timoschenko zu hören, die ihre Bandscheibe neuerdings verborgen vor den Augen der Weltöffentlichkeit pflegt, schieben sich andere “ukrainische Nymphen” (Paolo Pinke) vor die eigens bestellten Objekte der internationalen Danachrichtenagenturen.
In einer aufsehenerregenden Live-Aktion für das französische Damenmagazin “Marie Claire” hat sich die weibliche Hooligan-Truppe “Femen” jetzt gegen das vereinigte Europa gestellt: Bei der Präsentation des Euro-Pokals, der kommenden Monat unter den besten Fußballmannschaften des Kontinents ausgeschossen werden soll, stürmte Femen-Mitgliedin Inna Shevchenko den in Dnepropetrovsk aufgestellten Ausstellungsbus mit der Männertrophäe, um die menschenrechtswidrige Metallvase, von Femen “Tasse” genannt, vom Sockel zu stoßen.
Herbeieilende Sicherheitsleute unterbanden den Akt zivilen Ungehorsams auf eine Art und Weise, wie sie nur in finstersten Diktaturen denkbar ist. Brutal schritt die Staatsmacht ein, nicht einmal die Nacktheit der Künstlerin, die ihr Jeanswestchen wegen der besseren Kamerawirkung zuvor ausgezogen hatte, hinderte die Schergen des Systems daran, die zuvor lange geprobte Aktion abzubrechen.
Die feministische Künstlerin wurde von zwei großgewachsenen Männern fortgeschleppt, unterwegs konnte sie immer nur wieder kreischend auf die Verantwortlichen für die unverzeihliche Gewalttat hinweisen, die offenbar in Brüssel sitzen. Darauf zumindest weist der wiederholte Ruf “Fuck Euro” hin, den Shevchenko während ihres Abtransportes ausstößt. Im politischen Berlin stößt der ukrainische Widerstand gegen noch mehr Rettungspakete bisher allerdings auf taube Ohren, weder Medien noch Parteichefs äußerten sich empört (…)
Quelle im vollständigen Original - “Nackte Hooligans gegen Europa”, politplatschquatsch.com, 23. Mai 2012
(…) Des Dichters Lohn ist die Aufmerksamkeit – und Aufmerksamkeit hat Deutschlands Großdichter Günter Grass zuletzt für zwei Verversungen der Wirklichkeit mehr bekommen als für seine letzte 17 Bücher. Völlig klar, dass der Altnationale neue letzte Tinte in sein Fässchen gefüllt hat, um die anstehende Fußball-EM (…) auf seine ganz eigene Weise zu begleiten: Grass wird die Gelegenheit nutzen, die Geschehnisse an der Ostfront aus seiner Sicht aufzupieken und prononciert in seinen Gedichten zu kommentieren, was um das deutsche Aufgebot in Polen und der Ukraine passiert.
Auch die Vorbereitung interessiert den alten Sportmann, zumal wenn es wiedermal gegen Israel geht. Günter Grass startet seine Vers-EM aus dem Land der Dichter und Denker deshalb logischerweise bereits (…) mit dem Ende der Vorbereitung, das im mitteldeutschen Leipzig gegen den Judenstaat bestritten wird. Das kleine Poem des wortmächtigen Mahners heißt diesmal schlicht “Die Vorzüge der Beidfüßer” und es beleuchtet die Frage des gerechten Umgangs mit Spielern wie Phillip Lahm, die “sowohl rechts als auch links können”, wie Sportreporter oft loben. Grass schaut tiefer, er lotet die ideologische Beliebkeit des Sowohlalsauch aus (…)
Quelle im vollständigen Original - “Günters EM-Blog: Fußball ververst”, politplatschquatsch.com, 1. Juni 2012
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