Nackt-Protest im Pariser Louvre

Im Pariser Louvre, direkt vor der weltberühmten Venus von Milo, ziehen sieben junge Frauen plötzlich ihre Oberteile aus, entblößen ihre Brüste. Nackt-Protest! Auf der nackten Haut prangen Worte wie „Nein, nein“, „Vergewaltigung ist ein Verbrechen“ oder „Wir haben Hände, um Vergewaltigung zu stoppen“.

Anschließend hängen die Frauen der Statue ein Schild mit der Aufschrift Rape me I am immoral (Vergewaltigen Sie mich, ich bin unmoralisch) um den Hals.

Die Frauen sind Mitglieder der ukrainischen Nackt-Protest-Gruppe Femen. Ihre Wut richtet sich gegen einen aktuellen Prozess in Tunesien.

Eine 27 Jahre alte Frau muss sich dort vor Gericht wegen „unsittlichen Verhaltens“ verantworten – nachdem sie von zwei Polizisten vergewaltigt wurde.

„Wir sind gekommen, um Gerechtigkeit einzufordern”, sagte die 22 Jahre alte Ukrainerin Inna Schewtschenko nach der Aktion am Mittwoch.


  • Wut über Justiz
    Anklage gegen Frau nach Vergewaltigung

    Eine 27-jährige Tunesierin (hier verhüllt und im Arm ihrer Anwältin) soll von zwei Polizisten vergewaltigt worden sein

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  • Wut über Justiz
    Anklage gegen Frau nach Vergewaltigung

    Aber statt als Opfer gilt sie nun als Angeklagte! Ihre Anwältin begleitet die Frau aus dem Gericht in Tunis, wo sie wegen „unsittlichem Verhalten“ auf der Anklagebank saß

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  • Wut über Justiz
    Anklage gegen Frau nach Vergewaltigung

    Die Polizisten behaupten, sie hätten die Frau mit ihrem Verlobten in einer „unsittlichen Position“ erwischt

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  • Wut über Justiz
    Anklage gegen Frau nach Vergewaltigung

    Rund 200 Demonstranten protestierten gegen das Vorgehen der tunesischen Behörden

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  • Wut über Justiz
    Anklage gegen Frau nach Vergewaltigung

    Auf Spruchbändern und mit Sprechchören forderten die Demonstranten eine unabhängige Justiz

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  • Wut über Justiz
    Anklage gegen Frau nach Vergewaltigung

    Sie forderten zudem die tunesische Regierung auf, an ihrem Bekenntnis zum Kampf gegen Gewalt an Frauen festzuhalten

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WAS WAR PASSIERT?

Anfang September wurde die angeklagte Tunesierin, so stellt sie es dar, von drei Polizisten überrascht, die sie mit ihrem Verlobten in einer angeblich „unmoralischen Haltung” im Auto vorfanden. Danach sollen zwei Polizisten sie vergewaltigt haben, der dritte Kollege hielt angeblich den Verlobten während der Tat fest. Die Polizisten wurden inzwischen festgenommen, behaupten aber, der Geschlechtsverkehr habe einvernehmlich stattgefunden.

Doch nun sieht sich die 27-Jährige mit Ermittlungen der Justiz wegen mutmaßlicher Sittlichkeitsvergehen konfrontiert.

„Ich hätte niemals gedacht, dass ich als Angeklagte vor ein Gericht gerufen würde. Ich dachte, ich wäre das Opfer, nicht die Angeklagte”, sagte die Frau einer tunesischen Zeitung. „Ich werde meine Anzeige nicht zurückziehen, nachdem ich so gedemütigt worden bin.”

Weiter versicherte die Frau, sie sei bekleidet gewesen, als die Polizisten an ihrem Auto eintrafen.

Das Justizministerium erklärte, die Polizisten hätten zwar „ein Verbrechen begangen“. Das ändere aber nichts am Vergehen der Frau, die sich in einer „illegalen Position“ mit ihrem Verlobten befunden habe.

Mehrere Menschenrechtsorganisationen kritisierten, durch das Vorgehen der Justizbehörde werde die Frau „vom Opfer zur Angeklagten” gemacht. Sie forderten die tunesische Regierung auf, an ihrem Bekenntnis zum Kampf gegen Gewalt an Frauen festzuhalten.

Via: bild.de


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