Prozess gegen Femen-Aktivistinnen in Tunesien

In Tunesien hat heute der Prozess gegen drei Aktivistinnen der Frauenrechtsorganisation Femen aus Deutschland und Frankreich begonnen. Der aus Frankreich angereiste Verteidiger Patrick Klugman äußerte sich unmittelbar vor dem Auftakt des Verfahrens in Tunis zuversichtlich.

Die Staatsanwaltschaft werde die Anklage nicht auf Erregung öffentlichen Ärgernisses, sondern auf „unzüchtiges Verhalten“ konzentrieren, sagte er. Darauf stehen aber auch bis zu sechs Monate Haft.

Gegen Inhaftierung protestiert

In dem Verfahren vor dem Gericht in Tunis sind drei Femen-Aktivistinnen, eine Deutsche und zwei Französinnen, wegen einer barbusigen Protestaktion vergangene Woche angeklagt. Sie hatten vor dem Justizpalast in Tunis gegen die Inhaftierung der 18-jährigen Femen-Aktivistin Amina Sboui demonstriert.

Die Tunesierin sitzt seit zwei Wochen in Haft, weil sie gegen eine Versammlung von Salafisten protestiert und auf eine Mauer nahe einem Friedhof in Kairouan das Wort Femen geschrieben hatte.

Verteidiger: Es geht um Meinungsfreiheit

Klugman sagte der Nachrichtenagentur AFP, es gehe in dem Prozess nicht um unzüchtiges Verhalten, sondern um eine politische Botschaft und um Meinungsfreiheit.

Publiziert am 05.06.2013

Via: orf.at


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