Unterricht in Revolution



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Berner Zeitung




Unterricht in Revolution

Von Leonie Krähenbühl.
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Arabischer Frühling, Irans Grüne Bewegung und die Femen-Aktivistinnen: Der ambitionierte Dokfilm «Everyday Rebellion» zeigt, wie gewaltfreier Widerstand geht.

Plakativ: Szene aus «Everyday Rebellion» mit einem syrischen Jungen in einem Flüchtlingslager in Jordanien.

Plakativ: Szene aus «Everyday Rebellion» mit einem syrischen Jungen in einem Flüchtlingslager in Jordanien.
Bild: zvg

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«Wir sind normale Menschen wie du», flüstert die Offstimme zu Filmbeginn. Und: «Wir sind anonym, doch wir bewegen die Welt.» So macht der Dokumentarfilm «Everyday Rebellion» der Brüder Arman und Arash T.Riahi sofort klar: Hier geht es nicht nur um die Akteure. Hier werden auch die Zuschauer direkt angesprochen – und aufgefordert.

Occupy Wall Street, die spanischen Indignados und die ukrainische Femen-Gruppe werden ebenso beleuchtet wie der Arabische Frühling und Irans Grüne Bewegung. Die Kraft des gewaltfreien Widerstands sehen die Filmemacher dabei als verbindendes Element. In Syrien etwa steigen bunte Ballone in die Luft – die Flugblätter darin gehen erst zu Boden, wenn die an einem schmelzenden Eiswürfel befestigte Haarklammer zustechen kann. Im politischen Asyl in Paris trainiert eine Femen-Aktivistin mit neuen Anhängerinnen, wie man das richtig macht mit dem Schreien, so oben ohne, und wie breitbeinig man sich hinstellen muss, um gegen die Polizisten eine Chance zu haben.

«Kreative, gewaltfreie Widerstandstipps und -tricks» suchen die Riahi-Brüder denn auch auf ihrer Website everydayrebellion.com. Denn, und da kommt das interaktive Element: Ihr Projekt beinhaltet nebst dem Dokumentarfilm auch eine crossmediale Plattform, auf der sich Aktivisten vernetzen und Inhalte teilen können. Vier Jahre haben die Filmemacher, die in den früher 1980er-Jahren als iranische Flüchtlinge nach Wien kamen, an ihrem Film gearbeitet.

Dass er derart ambitioniert angelegt ist, wird ihm dabei nicht zum Verhängnis: Im Schnelldurchlauf erhält man einen Einblick in idealistische Köpfe, die sich die grossen – und gleichzeitig sehr nahe liegenden Fragen stellen. Und weil im Revolutionsunterricht die Gefühle mit der grossen Kelle angerührt werden dürfen, passen auch der dramatische Schnitt, die Musik und die zuweilen plakativen Bilder wie die geballte Faust in die Luft.

Fraglich scheint derweil die Zukunft des angebrochenen Widerstands in den Kinosälen: Der thematisch verwandte Film «The Fifth Estate» über Wikileaks-Gründer Julian Assange war ein internationaler Flop; der im Mai gestartete «Femen» erreichte in der Schweiz nur knapp 3000 Zuschauer. Wenn keiner hingeht, wird das eben doch nichts mit der Revolution.

«Everyday Rebellion» läuft ab Freitag im Kino. (Berner Zeitung)

Erstellt: 11.09.2014, 13:47 Uhr


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Via: bernerzeitung.ch


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