Vatikanstadt (kath.net/KAP) Die ukrainische Femen-Aktivistin, die am Donnerstag zum Weihnachtssegen des Papstes barbusig an der Krippe des Petersplatzes demonstriert hatte, wird dem vatikanischen Richter vorgeführt. Die vatikanische Gendarmerie habe Jana Aleksandrovna Azhdanova in Haft genommen, bestätigte Vatikansprecher Federico Lombardi am Freitagnachmittag. Ihr würden Verunglimpfung der Religion, obszöne Handlungen und Diebstahl vorgeworfen. Es ist das erste Mal, dass der Vatikan nach einem Femen-Protest auf diese Weise rechtlich gegen eine Aktivistin vorgeht.
Die Frau hatte am ersten Weihnachtstag die Figur des Jesuskindes aus der Vatikankrippe gerissen und Beleidigungen gegen die Kirche gerufen. Auf ihrer Brust stand in schwarzer Farbe "Gott ist eine Frau".
Bei früheren Protesten von Femen-Aktivistinnen auf dem Petersplatz, zuletzt am 14. November, hatte der Vatikan die Damen der italienischen Polizei überstellt. Wegen der besonders schweren Umstände - was Ort und Umstände betreffe - habe man sich jedoch diesmal zu einem entschiedeneren Vorgehen entschlossen, so Lombardi. Die Gruppe habe zum wiederholten Male mit Vorsatz und auf schwere Weise die Rechte der Gläubigen auf Respekt gegenüber ihrer religiösen Überzeugungen verletzt.
In diesen Weihnachtstagen füllten sich die vatikanischen Arrestzellen, sagte Lombardi gegenüber der Zeitung "La Repubblica" (Samstag-Ausgabe). Außer der Ukrainerin sitzt seit dem 22. Dezember auch der Norditaliener Marcello Di Finizio ein, der sich zum fünften Mal bei einer spektakulären Aktion an der Kuppel des Petersdoms oder Fassade verbarrikadiert hatte, um gegen das EU-Wettbewerbsrecht zu protestieren.
Update: Am späten Nachmittag wurde bekannt, dass die festgenommene Femen-Aktivistin Iana Azhdanova wieder entlassen wurde. Es wird keinen Prozess geben, sie darf allerdings den Vatikan nicht mehr betreten.
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