Barbie-Frauenbild Bis zu 250 Menschen protestieren vor dem Barbie-Haus in Berlin
Demonstranten sind zum Barbie-Haus in Berlin gezogen. Eine Femen-Aktivistin stand "oben ohne" mit einem brennenden Kreuz im Brunnen. Außerdem kam es zu einer Rangelei. Eine 75-Jährige wurde verletzt.
16.05.13
Barbie-Frauenbild
Demonstranten sind zum Barbie-Haus in Berlin gezogen. Eine Femen-Aktivistin stand "oben ohne" mit einem brennenden Kreuz im Brunnen. Außerdem kam es zu einer Rangelei. Eine 75-Jährige wurde verletzt.
Foto: REUTERS
Aus Protest gegen die Eröffnung des „Barbie Dreamhouse“ reckt eine Aktivistin der feministischen Gruppe Femen ein brennendes Holzkreuz in die Luft.
Gegen das neu eröffnete Barbie-Haus in Berlin hat es am Mittag vehementen Protest gegeben, der mit mindestens einer Verletzten endete.
Bereits am Vormittag hatten sich parallel zur Eröffnung einige Demonstranten eingefunden. Sie entrollten Transparente mit der Aufschrift "Barbie is not my Baby" und "Ich hol dich aus dem Horror-Haus". Ihr Protest richte sich gegen das Rollenbild, das Barbie vermittele, indem sie Frauen auf Schönheit und Schlankheit reduziere, teilten die Aktivisten mit.
"Immer weniger Mädchen fühlen sich wohl in ihrer Haut, Essstörungen nehmen drastisch zu. Daran ist auch eine Figur wie Barbie schuld", sagt Stevie Schmiedel von der Initiative "Pinkstinks".
Femen-Aktivistin "oben ohne" vor dem Barbie-Haus
Am Nachmittag demonstrierten dann nach Polizeiangaben rund 120 Menschen. Die Veranstalter sprachen von mehr als doppelt so viel.
Gegen 13.30 Uhr kam eine Demonstrantin der Frauenrechtsaktivistinnen von Femen "oben ohne" zu dem rosafarbenen Haus. Sie hatte ein Holzkreuz dabei, an das eine Barbiepuppe gebunden war. Diese entzündete die Frau, wie Polizeipresseprecher Martin Dams der Berliner Morgenpost sagt.
Ein Mann hatte die Frau entgegen erster Meldungen nicht unterstützt, sondern er wollte der Polizei zufolge die Frau stoppen, die vor und in dem Pumps-Brunnen vor dem Barbie-Haus posierte. Ordnungskräfte brachten die Demonstrantin schließlich dazu, das Gelände zu verlassen.
Den Mann wollten mehrere Menschen festhalten. Er lief jedoch weg. Im Lauf der Verfolgung stieß der Flüchtende der Polizei zufolge einen Kinderwagen um, in dem aber kein Baby gelegen haben soll.
Zudem rannte der Mann in eine 75-Jährige aus Mitte, wie ihr Ehemann der Berliner Morgenpost sagte. Sie wurde an Arm, Hand und Rippen verletzt und kam leicht verletzt mit einem Krankenwagen in ein Krankenhaus in Friedrichshain. Das Paar war im Alexa einkaufen und anschließend "aus Neugierde" im Barbie-Haus. Beim Rausgehen passierte dann der Zwischenfall. Der Ehemann bekam von den Betreibern des Traumhauses nach dem Vorfall eine Barbie-Puppe, die er seiner Enkelin schenken will. Die Polizei nahm eine Anzeige über Hausfriedensbruch und fahrlässiger Körperverletzung auf.
"Das Traumhaus beeinflusst keine Frau in ihrem Rollenbild"
Die Ausstellung konzipiert haben der Barbie-Hersteller Matell und die Entertainmentfirma EMS. Der Geschäftsführer von EMS, Christoph Rahofer, er halte die Proteste für "überzogen, denn das Traumhaus beeinflusst keine Frau in ihrem Rollenbild". Sollten Kinder, die die Ausstellung besuchen, unreflektiert das Schlankheitsideal von Barbie übernehmen, seien deren Eltern in der Verantwortung, sagte Rahofer.
Rahofer sagte weiter, das "Barbie Dreamhouse" stärke die Wirtschaft Berlins: "Wir tun hier viel für den Tourismus und den lokalen Arbeitsmarkt". Er rechne mit rund 140.000 Besuchern bis zur Schließung der Wanderausstellung Ende August. Mit den Erlösen aus dem Berliner "Barbie Dreamhouse" sollen "noch mehr Traumhäuser" in anderen deutschsprachigen Metropolen gebaut werden.
Besucher waren zum Eröffnungszeitpunkt am Morgen nur sehr wenige am Barbie-Traumhaus.
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