Tunis. „Der physische und psychologische Druck ist jeden Tag größer geworden“, sagte die Philosophiestudentin Josephine M. am Donnerstag in Paris.
Das Gefängnis sei für sie und ihre beiden französischen Mitstreiterinnen die Hölle gewesen. „Wir wussten, wenn wir länger als einen Monat geblieben wären, hätten sie uns komplett zerstört“, betonte die 20-Jährige aus Hamburg.
Die drei jungen Aktivistinnen der Frauenrechtsgruppe Femen waren in der Nacht zum Donnerstag nach vier Wochen in einem tunesischen Gefängnis freigekommen und sofort nach Paris ausgeflogen. Kurz zuvor hatte ein Berufungsgericht ihre viermonatige Freiheitsstrafe nach Reuebekundungen zur Bewährung ausgesetzt.
Die drei Femen-Mitglieder hatten am 29. Mai vor dem Justizpalast in der Hauptstadt Tunis ihre Oberkörper entblößt und laut schreiend gegen die Inhaftierung einer tunesischen Aktivistin demonstriert. Diese sitzt noch immer im Gefängnis. Die Haftbedingungen beschrieb die Deutsche als „Horror“. Das Essen hätten sich die Gefangenen aus einem Eimer teilen müssen. Überall habe es Kakerlaken gegeben.
dpa
Via: ln-online.de
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