Ein Jahr Femen: "Unsere Brüste sind unsere Waffen"

Klum, Putin, Scholz – die Fotos, wie Promis und Politiker von Hamburger Femen-Frauen mit blanken Brüsten und Parolen bestürmt werden, gingen um die Welt. Jetzt feierte der deutsche Ableger der Feministinnen-Initiative ersten Geburtstag.

Bei Soulkitchen-Musik und Häppchen versammelten sich Aktivistinnen aus allen Teilen Deutschlands sowie Freunde und Neugierige in der Universität der Nachbarschaften, einem Veranstaltungszentrum in Wilhelmsburg. Eine Party mit Parolen an den Wänden: "Deutschland ist kein Bordell", "Die Frau ist keine Ware", "Mein Körper, meine Regeln".

Femen-Mitgründerin Zana Ramadani (29) aus Wilhelmsburg stürmte bereits bei "Germany’s Next Topmodel" vor laufenden Kameras die Bühne und sagte jetzt: "Ich werde so wütend, wenn Heidi Klum 16-jährige Mädchen auffordert, sich sexy zu bewegen, und das Publikum applaudiert. Was herrscht da bloß für ein Frauenbild in unserer Gesellschaft? Wir von Femen kämpfen für Gleichberechtigung und Gerechtigkeit. Wir sind keine manipulativen Püppchen! Unsere Brüste sind unsere Waffen. Wir sind keine Exhibitionistinnen, sondern Frauen, die wissen, wie sie mit harmlosen Mitteln Aufmerksamkeit auf unsere Ziele lenken können."

Dass es bei den Aktionen nicht nur zu blauen Flecken und heftigen Verletzungen durch Security-Männer kommt, verschweigt sie ebenso wenig wie die Tatsache, dass Mitaktivistin Josephine Witt im Sommer im Gefängnis landete und sie selbst erst kürzlich ihren Job als Rechtsanwaltsfachangestellte verlor. "Mir wurde aufgrund meines Engagements bei Femen gekündigt." Und auch in der CDU, in der sie aktives Mitglied ist, wird sie angefeindet.

Hellen Langhorst (23) aus Wilhelmsburg beendete gerade ihr Visual-Merchandising-Studium, verdient sich ihr Geld als Servicekraft in einer Bar – und zog mit ihren Femen-Frauen schon vor Bürgermeister Olaf Scholz blank und stürmte das Finale von "Germany’s Next Topmodel", um gegen die Klum-Show zu protestieren. "Es gibt sehr viele Themen, die mich in der Gesellschaft aufregen, zum Beispiel das Frauenbild in der Werbung. Nach dem Motto ,sex sells‘ zeigen sich die Models fast nackt und unterwürfig." Deshalb habe sie Femen Deutschland mitgegründet. "Viele Menschen sind so abgestumpft, dass man sie nur durch extreme Aktionen zum Nachdenken bringt."

Foto: Rike Schulz


Via: mopo.de


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The mission of the "FEMEN" movement is to create the most favourable conditions for the young women to join up into a social group with the general idea of the mutual support and social responsibility, helping to reveal the talents of each member of the movement.

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