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“Mädchen zusammenbringen – begeisternde Zukunft” heißt das Motto des Internationalen Frauentages 2012 – die Agitprop-Gruppe Femen aus der Ukraine interpretiert das auf ihre Weise am Schauplatz Istanbul, vor der Hagia Sophia. Ihr Thema: häusliche Gewalt in islamischen Ländern. “Ich kann mir das Leben dieser Frauen überhaupt nicht vorstellen,” sagte die spärlich bekleidete Inna Schevchenko, kurz bevor sie im Polizeifahrzeug verschwand.
Es ist zum Beispiel so: In Afghanistan hat ein Mitglied des islamischen Religionsrates die Regierung aufgefordert, die in der afghanischen
Verfassung verbrieften Frauenrechte wieder zu beschränken. Präsident Hamid Karsai, auf Annäherungskurs mit den radfiklalislamischen Taliban, scheint nicht abgeneigt.
So sollten Frauen nicht mehr ohne männliche Verwandte öffentliche Verkehrsmittel
benutzen dürfen oder in Büros mit Männern zusammenarbeiten, die nicht ihrer Familie angehören.
Die Parlamentsabgeordnete Shukria Barikzai: “Heute versuchen Kleriker, die Frauenfrage für ihre Zwecke zu benutzen. Sie meinen wohl, dass Frauen in Afghanistan keine Unterstützung haben. Ich glaube, doch. Wir sind nicht allein auf diesem langen Weg.”
Schauplatz Nahost – hier wird die israelisch-arabische Knesset-Abgeordnete Hanin Soabi angefeindet, weil sie im Hilfskonvoi für Gaza mitgefahren ist.
Und die christlich-palästinensische Politikerin Hanan Ashrawi, PLO-Führungsmitglied, ist optimistisch:
“Die Frauenbewegung, hat es mit harter Arbeit und der Unterstützung von aufgeschlossenen Männern geschafft, die Realität zu verändern, Barrieren und Grenzen zu durchbrechen.”
Gut 100 Jahre ist es her, dass der deutschen Sozialdemokratin Clara Zetkin der Frauentag eingefallen ist – und nach wie vor leben mehr als
600 Millionen Frauen in Ländern, in denen häusliche Gewalt legal ist.
mit dpa, Reuters, AP
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