Iran-Appelle, Öko-Proteste und nackte Femen-Aktivistinnen | So politisch geht’s …

Nein, es geht nicht nur um Liebe, Alter, Einsamkeit, die Flucht vor Langeweile und die Suche nach Neuem – in den Filmen der 63. Berlinale, die am Donnerstagabend eröffnet wurde, geht es hochpolitisch zu - und auch um die Premierenfeier herum ...

Vor Beginn der Eröffnungsgala sorgten die Nackt-Aktivistinnen von „Femen“ auf dem Roten Teppich vor dem Berlinale-Palast am Potsdamer Platz für Furore. Protestierten lautstark gegen die Beschneidung von Frauen.

Politiker schlossen sich mir Statements an. Kulturstaatsminister Bernd Neumann (71, CDU) schickte einen deutlichen Appell nach Teheran.

Der Grund: Das Einreiseverbot des iranischen Regisseurs Jafar Panahi (52), dem das Regime verbot, zur Weltpremiere seines Wettbewerbsfilms „Pardé (Geschlossener Vorhang)” nach Berlin zu kommen. Neumanns Botschaft: Lassen Sie ihn sein Werk persönlich präsentieren!

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Die internationale Jury ist vielleicht künstlerisch neutral, doch politisch hat sie einen deutlichen Background. Chef der siebenköpfigen Truppe ist in diesem Jahr der Chinese Wong Kar Wai (54, „In the Mood for Love”, „2046”).

An seiner Seite: die iranische Künstlerin Shirin Neshat (58), die zwar seit vielen Jahren in den USA lebt, doch sich mit kritischen Äußerungen zum Regime in Teheran nicht zurückhält.

Auch ihre Kunst ist politisch – in ihrer Fotoserie „Women of Allah“ thematisierte sie die Rolle der Frau im Iran, ein Leben zwischen Schleier und Waffe. Mit ihrem ersten Film „Women without Men“ erregte sie auf der Biennale 2009 in Venedig Aufsehen.

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Der Trailer zum Film
„Women Without Men“

Und auch dem US-Schauspieler Tim Robbins (54), der ebenfalls in der Jury sitzt, ist kein Unpolitischer. Gemeinsam mit seiner (Noch-) Ehefrau Susan Sarandon (66) galt er als einer der schärfsten Kritiker der Regierung von George W. Bush. Er protestierte gegen den Krieg im Irak, setzt sich in seinen Filmen für die Abschaffung der Todesstrafe („Dead Man Walking“) ein und mit dem Terrorismus („Arlington Road“) auseinander.

Und so ernst geht's auf der Leinwand zu:

► ANGST IM IRAN: Pardé (Geschlossener Vorhang)” heißt der Film des iranischen Regisseurs Jafar Panahi, der in seiner Heimat verfolgt wird. Der Filmemacher erzählt von zwei eingesperrten Menschen. Einem Mann, der einen Hund hat und sich verstecken muss, weil das im Islam als unrein gilt und eine Frau, gestrandet nach einer verbotenen Party. Zwei Außenseiter am Rande eines geschlossenen Systems.

► UMWELTSKANDAL IN DEN USA: In „Side Effects“ von Kult-Regisseur Steven Soderbergh („Erin Brockovich“) geht es um „Fracking“, die Methode aus bisher unerschlossenem Schiefergestein Erdgas zu gewinnen. Sie wurde in den vergangenen Monaten immer wieder als Möglichkeit gefeiert, die USA vielleicht unabhängig von ausländischen Erdöl- und Erdgas-Lieferungen zu machen.

Doch dieser Film feiert nicht, sondern zeigt, was „Fracking“ Umwelt und Menschen antut. Steve Butler (gespielt von Matt Damon) spielt einen Karrieristen, der Provinz-Farmer zur Aufgabe ihres Landes überreden soll, damit Erdgas gewonnen werden kann. Doch die gefährlichen Chemikalien verschweigt er. Profit oder Menschenleben? Steve Butler muss sich entscheiden.

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Heute Abend startet die 63. Berlinale (7.-17. Februar) am Potsdamer Platz! BILD.de zeigt die Trailer der wichtigsten Berlinale-Filme.
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► HOMOSEXUALITÄT UND KIRCHE: Ein katholischer Priester, eine verbotene Liebe. „W imie ...“ (dt. „Im Namen von ...“) von Regisseurin Malgoska Szumowska ist der Wettbewerbsfilm aus Polen. Dabei geht es nicht nur um einen Verstoß gegen das Zölibat, sondern um die strengen Regeln der katholischen Kirche, die Homosexuelle diskriminieren.

Dazu die Wettbewerbsfilme über das Leben einer Roma-Familie („An Episode in the Life of an Iron Picker“), ein Thriller aus Südafrika („Layla Fourie“) und zahlreiche Filme, die nicht in der Wettbewerbs-Rubrik laufen.

Politik, Kritik, Protest.

Nur einer wollte sich bei der Berlinale-Eröffnung politisch zurückhalten. Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (59, SPD) lavierte sich um ein Statement herum und machte angesprochen auf den Pannen-Flughafen BER nur müde darauf aufmerksam, es hätten ja trotzdem alle nach Berlin gefunden.

Frauenrechts-Gruppe: Femen sorgt fr Skandal auf der BerlinaleVideo abspielen

Eklat bei Berlinale
Frauen-Gruppe „Femen“ stürmt den Roten Teppich

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Via: bild.de


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The mission of the "FEMEN" movement is to create the most favourable conditions for the young women to join up into a social group with the general idea of the mutual support and social responsibility, helping to reveal the talents of each member of the movement.

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