Muslimah Pride – Muslimas planen Femen-Gegenaktion

Berliner Muslimas planen eine Gegenaktion zu dem Islam-Protest der Aktivistinnengruppe Femen. Die Femen-Gegnerinnen versammeln sich ebenfalls vor der Ahmadiyya-Moschee in Wilmersdorf.

Am Mittwoch demonstrierten Aktivistinnen der Frauenbewegung Femen europaweit gegen den Islamismus und die Unterdrückung der Frauen. In Paris, Brüssel, Mailand und Kiew protestierten sie oberkörperfrei und mit Slogans wie "Nackte Brüste gegen Islamisten".

Auch in Berlin fand eine Protestaktion statt: Sechs Frauen versammelten sich vor der Ahmadiyya-Moschee, der ältesten Moschee Deutschlands, in Wilmersdorf. Sie riefen: „Wir sind frei, wir sind nackt, es ist unser Recht, es ist unser Körper, es sind unsere Regeln, und niemand kann Religion und andere heilige Dinge dazu benutzen, um Frauen zu missbrauchen und zu unterdrücken“.

Die Frauenbewegung Femen protestiert anlässlich des von ihr ausgerufenen Tages des Oben-Ohne-Dschihads in zahlreichen europäischen Städten gegen Islamismus.

Foto: AFP

Die Femen-Aktion sorgte unter Islam-Anhängerinnen weltweit für Unmut. Viele Muslimas nutzen das soziale Netzwerk Twitter, um ihre Kritik kundzutun. Sie kritisieren unter anderem, dass es keinen Versuch der Kontaktaufnahme zu islamischen Frauen gab. Auch die Nacktheit der Aktivistinnen wird diskutiert. Unter dem Stichwort #MuslimahPride laden die Frauen Fotos von sich hoch, auf denen sie an Femen gerichtete Protest-Plakate halten.

Gegenaktion vor der Ahmadiyya-Moschee

Für den frühen Freitagabend ist in Berlin eine Gegenaktion geplant. Um 17.30 Uhr wollen sich die Muslimas ebenfalls vor der Ahmadiyya-Moschee treffen und Statements abgeben. Sie wollen darauf aufmerksam machen, dass sie sich von Femen nicht vertreten fühlen.

Betül Ulusoy, eine der Initiatorinnen der Gegenaktion, stellt klar, dass sich der Protest nicht generell gegen Femen richtet: "Wir setzen uns dafür ein, dass jeder so leben darf, wie er will, nicht so, wie andere es gerne haben möchten. Dazu gehört auch, dass sich eine Frau selbst aussuchen darf, ob sie einen Minirock trägt, eine Krawatte oder eben auch ein Kopftuch."

Die Muslima setzt sich seit Jahren bei Amnesty International gegen die Unterdrückung von Frauen ein. An den Femen-Aktivistinnen kritisiert sie, dass sie pauschal von einer Unterdrückung der Frauen im Islam sprechen: "Sie dürfen ihre Ansichten nicht Frauen aufdrücken, die schon frei sind."

Weitere Informationen zum muslimischen Gegenprotest finden Sie in den nächsten Tagen auf dem Facebook-Auftritt der muslimischen Protestlerinnen.

Via: berliner-zeitung.de


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