Mütterlich, sexy und gefährdet – WESER

Der Titel führt in die Irre. Und das ziemlich gemein. Der Film "Busenwunder" porträtiert nicht etwa zehn tollsten Dekolletees in einer Hitliste der weiblichen Sexsymbole, bei der am Ende Marilyn Monroe als Siegerin feststeht. Die Dokumentation der Regisseurin Sabine Carbon nähert sich eher wissenschaftlich dem Busen. Und der ist tatsächlich ein mehr oder weniger großes Wunder. Die Filmemacherin behauptet sogar, er sei ein Meisterwerk der Evolution. So versorgt er Babys mit Muttermilch und schützt vor Krankheiten. Er kann sowohl mütterlich als auch sexy sein. Allerdings ist der Busen heute auch sehr gefährdet, wie der "Themenabend" zum 100. Geburtstag des BH nun verdeutlicht.

Erschreckende Zahlen belegen das. Nach aktuellen Studien erkrankt heute eine von acht Frauen im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. Damit hat sich die Krankheitsrate in den vergangene 30 Jahren nahezu verdoppelt. Die genauen Ursachen bleiben rätselhaft. Experten wie die Wissenschaftsjournalistin Florence Williams glaubt, dass der Busen überaus empfindlich auf Umwelteinflüsse reagiert. So sei bereits Muttermilch oftmals mit Chemikalien zersetzt.

Im Anschluss an das "Busenwunder" folgt ab 22.40 Uhr die Dokumentation "Bin ich sexy?" Diese Frage hat sich wohl schon jeder gestellt. Frauen aber mehr als Männer, auch das ist belegt. Problematisch allerdings wird es, wenn die Schönheit angeblich verwelkt. Filmemacherin Marita Neher sah mit Anfang 50 ihr Verfallsdatum noch nicht erreicht und wehrt sich mit ihrer Dokumentation gegen den allgemeinen Schönheitswahn. Ihr gutes Stück, in dem unter anderem die Rapperin Sookee und die Femen-Aktivistin Klara zu Wort kommen, liefert Argumente gegen die Ängste vieler Frauen. Nehers Antwort: Ja, du bist sexy!

Via: weser-kurier.de


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