Die ukrainischen Feministinnen der Organisation Femen protestieren auf ihre gewohnte Art in einem Wahllokal in Moskau: «Ich stehle für Putin» und «Kreml-Ratten» steht in schwarzer Schrift auf ihrer nackten Haut. Sie demonstrieren so gegen die bevorstehende Herrschaft von Wladimir Putin. Doch ihr Protest dauert nur Sekunden, dann werden sie von Sicherheitskräften entfernt.
Russland wählt heute unter grossen Sicherheitsvorkehrungen und einem bisher beispiellosen Einsatz von Beobachtern einen neuen Präsidenten. Nach der Hauptstadt Moskau öffneten heute Morgen in der letzten der neun Zeitzonen, in Kaliningrad die Wahllokale.
Landesweit sind rund 110 Millionen Menschen in der Rohstoff- und Atommacht aufgerufen, den Nachfolger von Kremlchef Dmitri Medwedew zu wählen. Regierungschef Wladimir Putin gilt als Favorit unter den fünf Kandidaten. Er war bereits von 2000 bis 2008 Präsident gewesen.
Nach der umstrittenen Parlamentswahl im Dezember hat die Zivilgesellschaft eine nie dagewesene Zahl an Beobachtern mobilisiert. Zehntausende wollen die befürchteten Wahlfälschungen verhindern.
Wahl im Internet
Erstmals können die Menschen im grössten Land der Erde die Stimmabgabe in Wahllokalen über Internetkameras auf webvybory.ru live verfolgen. Auch internationale Beobachter sind im Einsatz.
Als erster Kandidat gab der Multimilliardär Michail Prochorow im Gebiet Krasnojarsk in Sibirien seine Stimme ab, wie die Agentur Interfax meldete.
Die Opposition hat aus Protest gegen die aus ihrer Sicht unfaire Wahl und wegen Mangels an politischem Wettbewerb Massenkundgebungen angekündigt. Rund 450'000 Sicherheitskräfte sind im Einsatz, um einen störungsfreien Wahlverlauf zu garantieren.
Unmittelbar nach Schliessung der letzten Wahllokale um 18 Uhr MEZ werden die Wahlnachbefragungen erwartet und noch am späten Sonntagabend die ersten Ergebnisse. Der Kremlchef wird nach einer Verfassungsänderung erstmals für sechs Jahre gewählt, zwei Jahre länger als bisher. (SDA/num)
Via: blick.ch
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