In das darauf folgende amüsierte Lachen fielen sowohl Publikum als auch Organisatorinnen ein – denn im Russischen ist es ungleich schwieriger als im Deutschen, feine Gender-Akzente zu setzen. Viele Berufsbezeichnungen etwa sind ungeachtet dessen, welches Geschlecht dem Job in der Praxis nachgeht, nur in der männlichen Form gebräuchlich. Und umgekehrt existiert bei „reinen Frauenberufen“ oft gar keine männliche Form. Feministisch formuliert bedeutet das: Russland fehlt es auf diesem Gebiet noch an Bewusstsein.
In westlichen Ländern hingegen hat das „Gendern“, also die Verwendung einer geschlechtsneutralen Ausdrucksform wie „PolitikerInnen, Studierende“ längst Eingang in den öffentlichen Diskurs gefunden. Und selbst wer sich aufgrund einer besseren Lesbarkeit weigert, in wissenschaftlichen Arbeiten zu „gendern“, thematisiert dies wenigstens in einer entsprechenden Fußnote – so viel gehört mittlerweile zum guten Ton.
Via: aktuell.ru
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