Tunis: Femen-Aktivistinnen droht in Tunesien trotzdem eine Haftstrafe – Die …



Amina Sbouis Fall wurde gestern nicht verhandelt. Wie sie warten auch die drei anderen Femen-Aktivistinnen, darunter eine Hamburgerin, weiter auf den Prozessbeginn in Tunis - Foto: afp


Auch darauf stehen aber bis zu sechs Monate Haft. „Ihre Körper dienten nicht als Verführungsobjekt, sondern einer politischen Botschaft“, betonte Klugman. „Juristisch betrachtet kann das Gericht, wenn es sich ans Gesetz hält, niemanden verurteilen.“ Zu einer Verhandlung kam es gestern indes nicht, der Prozess wurde vertagt. Die Aktivistinnen bleiben bis zur Fortsetzung am 12. Juni in Haft, berichteten deren Verteidiger. „Wir sind aus Paris gekommen, um an diesem Prozess teilzunehmen“, klagte Verteidiger Patrick Klugman. „Das Verfahren hat nicht stattgefunden, und es ist kein Recht gesprochen worden, weil die Beschuldigten weder freigelassen noch angehört wurden.“

Die drei Frauen sind wegen einer barbusigen Protestaktion angeklagt, bei der sie vergangenen Mittwoch vor dem Justizpalast in Tunis gegen die Inhaftierung der 18-jährigen Femen-Aktivistin Amina Sboui demonstriert hatten. Die Tunesierin sitzt seit zwei Wochen in Haft, weil sie nahe des islamischen Friedhofs der Stadt Kairouan das Wort „Femen“ auf eine Mauer geschrieben hatte, um gegen eine Versammlung von Salafisten zu protestieren.

Während Aminas Fall bei der säkularen Opposition in Tunesien Empörung auslöste, stieß die Solidaritätsaktion der ausländischen Aktivistinnen auf weniger Verständnis. Vor dem Gerichtsgebäude in Tunis beleidigten Dutzende Femen-Gegner einen der tunesischen Verteidiger. Die drei Frauen selbst, zu denen auch eine vom Auswärtigen Amt konsularisch betreute Hamburger Studentin gehört, erschienen von Kopf bis Fuß verhüllt in einem Safsari-Gewand.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will den Fall bei einem Treffen mit Tunesiens Regierungschef Ali Larayedh morgen ansprechen. Regierungssprecher Steffen Seibert wies darauf hin, dass die Kanzlerin bei der Hannover-Messe eine ähnliche Protestaktion gegen Russlands Staatschef Wladimir Putin miterlebt habe, die strafrechtlich folgenlos geblieben sei. Mit Larayedh wolle Merkel auch über Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit sprechen.




Via: donaukurier.de


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